Supergirl Carolina Klüft - Braun holt Silber
Die abschließenden 800 Meter entschieden über die Vergabe der Medaillen im Siebenkampf. Gold ging an Carolina Klüft, vor Sabine Braun und Natalya Sasanowitsch.
Neuer Juniorenweltrekord für Carolina Klüft (Foto: Kiefner)
Grausam sind sie, die abschließenden 800 Meter im Siebenkampf. Nach zwei anstrengenden Tagen müssen sich die vielseitigen Athletinnen um die zwei Stadionrunden quälen. Wie bei den Zehnkämpfern über 1500 Meter ging es auch bei den Siebenkämpferinnen mit einem Fehlstart los. Die schnellste Zeit lief Gertrud Bacher in 2:12.35 Minuten. Aber diese Zeit nahm kaum jemand im Stadion wahr. Alle warteten auf die Medaillenkandidatinnen Sabine Braun, Carolina Klüft und Natalya Sasanowitsch. Bis zum Schluss wurde gekämpft, die Zeiten waren letztendlich uninteressant. Carolina Klüft lieferte sich im letzten Lauf, in dem die besten Acht antraten, einen heißen Kampf mit Kathleen Gutjahr. Letztendlich überquerte die Schwedin in 2:17:99 Minuten gut drei Zehntel vor Kathleen Gutjahr die Ziellinie. Sabine Braun kam nach gestoppten 2:23:24 Minuten erschöpft ins Ziel, vor Natalya Sasanowitsch, die ihre schärfste Konkurrentin um die Silbermedaille war.
Juniorenweltrekord für Carolina Klüft
Carolina Klüft stellte nach ihren 6470 Punkten von Kingston, im Münchner Olympiastadion zum zweiten Mal in dieser Saison einen Juniorenweltrekord auf. Sie sammelte in einem furiosen Siebenkampf 6542 Punkte und sicherte sich überlegen den Titel. Minutenlang lag sie sich danach mit ihren Freund Patrik Kristiansson in den Armen, der kurz vorher seinen Stabhochsprung-Wettkampf als Vierter beendet hatte. Sie stellte fünf Saisonbestleistungen auf und wird wohl die Mehrkämpferin der Zukunft sein.
Die 37-Jährige Sabine Braun, die in München ihren 66. und letzten Siebenkampf absolvierte wurde mit 6434 Punkten Zweite und krönte ihre Karriere nach je zwei Welt- und Europameisterschaftstiteln mit einer erneuten Medaille bei einer internationalen Meisterschaft. Für das "grandiose Publikum" hatte sie extra ein T-Shirt anfertigen lassen, auf dem stand: "Dank dem tollen Publikum". Es fiel ihr an den zwei Tagen "viel einfacher durch die Unterstützung der vielen Zuschauer". Durch die guten Leistungen am zweiten Tag, kämpfte sie sich noch an der Russin Natalya Sasanowitsch (6341 Punkte) vorbei, die zwischenzeitlich sogar führte.
Die Neubrandenburgerinnen Kathleen Gutjahr (6106 Punkte) und Sonja Kesselschläger (5973 Punkte) vervollständigten das tolle Bild, dass die deutschen Siebenkämpferinnen abgaben, mit Platz sechs und neun. Sonja Kesselschläger gab nach der gemeinsamen Ehrenrunde den Siebenkampf-Kommentar des Tages ab. "Ich bin so froh Siebenkämpferin zu sein, so dass ich bei dieser Stimmung hier sieben Mal in dieses Stadion kommen durfte".