Susanna Kallur kratzt am Weltrekord
Susanna Kallur war die Athletin des Tages beim Sparkassen-Cup am Samstag in Stuttgart. Die Schwedin stellte Meetingrekord, Weltjahresbestleistung und persönliche Bestzeit über 60 Meter Hürden auf und verpasste in 7,72 Sekunden den Weltrekord nur um drei Hundertstel. Sie ist mit dieser Zeit nun zur Nummer zwei der ewigen Weltbestenliste aufgestiegen.

Persönliche Bestleistung erlief Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) in 8,18 Sekunden im Vorlauf. „Ich habe nicht gedacht, dass ich so schnell unterwegs war“, sagte sie erfreut über die Zeit.
War Susanna Kallur der Star des Abends bei den Frauen, war mit dem Kubaner Dayron Robles auch ein Hürdensprinter das männliche Pendant bei der Suche nach dem Top-Athleten. In 7,36 Sekunden stellte der 21-Jährige einen neuen Kontinentalrekord auf.
Thomas Blaschek hakt WM-Norm ab
Gleich im Vorlauf über 60 Meter Hürden hakte Thomas Blaschek die Hallen-WM-Norm (7,65 sec) in 7,58 Sekunden ab. Der Leipziger ließ Altmeister Allen Johnson (USA) hinter sich. Im Finale steigerte sich Thomas Blaschek auf 7,54 Sekunden. Trotz dieser guten Zeiten ist er noch nicht ganz zufrieden mit seiner Technik. Über einen Start bei der Hallen-WM in Valencia (Spanien) hat er noch keine Entscheidung getroffen.
Meseret Defar diktierte das Rennen über 3.000 Meter wie avisiert und begab sich mit Tempomacherin Olga Komyagina aus Russland auf Weltrekordjagd. Dabei lag sie bei 1.000 Metern mit 2:47,4 Minuten im Soll. Doch am Ende reichte es für die Äthiopierin nicht ganz: 8:27,93 Minuten, ihr eigener Rekord steht damit weiter bei 8:23,72 Minuten. Die Kölnerin Sabrina Mockenhaupt lief als Sechste in 8:56,27 Minuten Hallen-WM-Norm. „Ich will in diesem Jahr wieder gerne mehr Bahn laufen und das war ein guter Anfang“, sagte die Siegerländerin.
Tobias Unger ist zurück
Schwabenpfeil Tobias Unger ist wieder da! In 20,84 Sekunden erwies er sich als der Schnellste auf seiner Paradestrecke. Es war sein erstes Hallenrennen auf den 200 Metern seit fast zwei Jahren. Er sei vor dem Rennen nervös gewesen, gestand der Sprinter des LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg ein. Zum „Aufwärmen“ konnte er im Vorlauf über 60 Meter in 6,63 Sekunden seine bisherige Saisonbestzeit einstellen und damit ein weiteres Mal die Hallen-WM-Norm unterbieten.
Im Finale über 60 Meter, auf das Tobias Unger verzichtete, überraschte der Brite Craig Pickering seine dunkelhäutige Konkurrenz auf der Außenbahn und siegte in 6,58 Sekunden vor dem US-Amerikaner Mike Rodgers (6,60 sec).
Fabian Schulze bester Deutscher
Einen russischen Doppelsieg erlebte die Stabhochsprung-Konkurrenz. Yevgeniy Lukyanenko setzte sich mit 5,81 Meter vor seinem höhengleichen Landsmann Igor Pavlov durch. Bei seinem Heimspiel in der ausverkauften Hanns-Martin-Schleyer-Halle meldete sich Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) beeindruckend zurück. Mit 5,76 wurde er am Ende Dritter. „Ich freue mich, dass ich bester Deutscher bin“, sagte er im Anschluss. Der Neu-Münchner Tim Lobinger flog diesmal über 5,70 Meter und belegte den vierten Platz. Zwei Plätze dahinter mit ebenfalls 5,70 Meter fand sich Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) wieder.
Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russland) zog in der letzten Runde an Freund und Feind vorbei und sicherte sich den Sieg über 800 Meter vor dem Hallen-Weltmeister Wilfred Bungei (Kenia, 1:46,38 min). Das innerdeutsche Duell mit dem Braunschweiger René Herms (1:48,26 min) gewann der Erfurter Youngster Sebastian Keiner (1:47,60 min) als Sechster. Auf den 1.500 Metern überzeugte Derese Mekonnen (Äthiopien; 3:38,52 min).
Udo Jürgens irritiert Tariku Bekele nicht
Auch von Udo Jürgens, der während des Rennens mit "66 Jahren" und "Aber bitte mit Sahne" doch etwas unpassend zu Spitzensport aus den Boxen dröhnte, war Tariku Bekele bei seinem starken Auftritt über 3.000 Meter nicht zu irritieren. In 7:31,09 Minuten führte der Äthiopier die Gegner vor.
Der Tübinger Arne Gabius, der fast 1.000 Meter auf sich allein gestellt laufen musste, lieferte ein starkes Rennen ab und unterbot als Siebter in 7:50,71 Minuten die Hallen-WM-Norm (7:52,00 min).
Jan Fitschen "sauschlecht"
10.000 Meter-Europameister Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) musste dagegen schon früh das Feld ziehen lassen und beendete als Zehnter und Letzter die 3.000 Meter in 8:01,38 Minuten: "Das war halt ein sauschlechtes Rennen von mir. Es gibt Tage, da geht es eben nicht. Ich wusste, dass der erste Kilometer zügig gelaufen wird. Das ist passiert, und dann haben sich die Jungs noch mal gesteigert. Da ging bei mir schon die Warnlampe an. Schließlich musste ich allein rumturnen. Aber generell kann ich nur sagen, dass ich vom Training her nicht in einer schlechten Verfassung bin. Es werden bessere Rennen kommen."
Der auf Abschiedstour befindlichen Maria Mutola (Mozambique) wurde der Sieg über 800 Meter überlassen. Die Hallen-Weltmeisterin erwehrte sich in für ihre Ansprüche eher gemütlichen 2:02,44 Minuten der Konkurrenz.
Die Brasilianerin Maurren Higa Maggi (6,87 m) und die Südafrikanerin Karen Mey (6,84 m) lieferten sich im Weitsprung einen harten Kampf um den Sieg. Die Rehlingerin Bianca Kappler musste sich mit Rang acht (6,40 m) zufrieden geben. Bei den Männern glänzte der Brite Chris Tomlinson (8,18 m).
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