Susanna Kallur – Hürden oder Kreppband
Susanna Kallur hat ein Ziel: Die Goldmedaille über 100 Meter Hürden bei den Europameisterschaften in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August). Vor heimischem Publikum will sie wiederholen, was ihr als Juniorin oder bei den Erwachsenen in der Halle schon gelungen ist – ganz oben auf dem Podest stehen.
Susanna Kallur ist die EM-Favoritin (Foto: Schröder)
Junioren-Weltmeisterin, zweimalige Junioren-Europameisterin, Hallen-Europameisterin und Dritte der Hallen-Weltmeisterschaften. Die Erfolgsliste der 25-Jährigen liest sich lang. Und die Vorzeichen für einen Sieg in Göteborg stehen gut. Die Schwedin, die für den Verein Falun IK startet, führt mit 12,52 Sekunden die Europäische Bestenliste des Jahres vor der Mannheimerin Kirsten Bolm (12,65 sec) an. In nur drei ihrer bislang knapp zwanzig Saisonrennen blieb die Schwedin nicht unter 13 Sekunden.Mit diesen 12,52 Sekunden ist sie nur noch fünf Hundertstel Sekunden vom schwedischen Landesrekord entfernt, den Ludmila Engquist vor ziemlich genau zehn Jahren aufstellte. Und einen Joker hat Susanna Kallur noch im Ärmel: "Ich liebe die Mondo-Bahn im Ullevi-Stadion. Ich habe dort schon einige Bestleistungen aufgestellt."
Feinschliff in Cannes
Außerdem schafft sie es immer wieder, zum Jahreshöhepunkt topfit zu sein. Damit dies auch in dieser Saison wieder so ist, wird sie nach zwei abschließenden Wettkämpfen in der Heimat, zuletzt über 100 Meter (Karlstad) und dann noch einmal 100 Meter Hürden beim IAAF-Super-Grand-Prix in Stockholm am heutigen Dienstagabend, mit der schwedischen Mannschaft nach Cannes (Frankreich) fahren.
"Dort werden wir uns erholen und mit speziellem Training in die richtige Form bringen", berichtet sie. Neben einem Start über die Hürden könnte die 1,69 Meter große Athletin bei der EM eventuell auch noch in der schwedischen Staffel zu sehen sein. "Aber jede von uns hat eine Bestzeit unter 11,60 Sekunden, da wird es hart, einen Platz zu bekommen." Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Jenny, Siebenkampf-Star Carolina Klüft und Emma Rienas stellte sie im vergangenen Jahr mit 43,61 Sekunden gar schon einen neuen Landesrekord auf.
Kleben und dann streichen
Und auch außerhalb der Rundbahn hat die sympathische Schwedin ungeahnte Talente: "Kreppband!" Kreppband? "Wir renovieren unser Haus und ich habe fast das ganze Haus abgeklebt, um es danach streichen zu können."
Trotz allem wollen ihre Fans die schnelle Schwedin lieber auf der Bahn sehen. Und die deutschen Fans freuen sich auf ein heißes Duell mit Kirsten Bolm.