Susanne Hahn sagt für Frankfurt ab
Vier Wochen vor dem Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon am 26. Oktober ist das Elitefeld der Männer so gut wie komplett. Und wie immer in den vergangenen Jahren steht das Ziel bereits fest: „Wir gehen natürlich mit einer klaren Vorgabe in das Rennen: Streckenrekord“, sagt der Sportliche Leiter Christoph Kop. Die Saarbrückerin Susanne Hahn musste ihren Start hingegen verletzungsbedingt absagen.
Die Kursbestzeit wird seit dem Vorjahr von Wilfred Kigen (2:07:58 h) gehalten, wobei der dreimalige Frankfurt-Sieger bei der 27. Auflage des ältesten deutschen Stadtmarathons nicht dabei sein wird. Wilfred Kigen und sein Management haben sich für einen Start in New York entschieden.Die Favoritenrolle in Frankfurt nimmt ein Läufer ein, dessen Sportbiographie bereits außergewöhnliche Erfolge enthält: Rodgers Rop, 32 Jahre alt, im Jahr 2002 Gewinner der Marathonläufe in Boston und New York. Seine Bestzeit von 2:07:32 Stunden lief der Polizist aus Nairobi im vergangenen Jahr als Gewinner des Hamburg-Marathons. Rodgers Rop erreichte bei Rennen, die zu den World Marathon Majors gehören, weitere erstklassige Platzierungen, so im Jahr 2003 als Zweiter in New York, als Siebter in Boston (2003; beide USA) und als Sechster in London (2006/2:07:34 h).
Rodgers Rop ist auch als Tempomacher ein gefragter Mann. So führte er im vergangenen Jahr Haile Gebrselassie (Äthiopien) bei dessen Berliner Weltrekordrennen bis zur 30-Kilometer-Marke. Der schnelle Kenianer, der seinem ersten Sohn den Namen Boston gegeben hat, wird erstmals in Frankfurt am Start sein. „Er ist ein absoluter Topläufer, der auf unserer schnellen Strecke ganz gewiss für Furore sorgen wird“, sagt Renndirektor Jo Schindler.
Herausforderung durch Benson Barus
Erster Herausforderer von Rodgers Rop könnte nach den jüngsten Ergebnissen sein 28 Jahre alter Landsmann Benson Barus werden. Sein Marathondebüt feierte er vor zwei Jahren in Mailand, die seinerzeitige Zeit (2:08:34 h) hat bislang noch Bestand als persönlicher Rekord. Ende September jedoch verbesserte Benson Barus als Sieger des Halbmarathons in Udine (Italien) seine Bestzeit auf herausragende 59:41 Minuten, rückte damit in der Jahresweltbestenliste auf Rang neun vor und positionierte sich eindrucksvoll für den Dresdner Kleinwort Frankfurt Marathon.
„Das war ein prima Test für Frankfurt“, sagt er. Der Laufklassiker in der deutschen Banken- und Börsenmetropole ist das vierte Marathonrennen seiner Karriere sein – und es könnte sein schnellstes werden. In der Weltklasse-Spitzengruppe erwartet werden auch die Kenianer Benjamin Maiyo (2:07:09 h), Stephen Kiogora (2:09:21 h) und William Kiplagat (2:06:50 h).
Anrdé Pollmächer und Alexander Lubina am Start
Die Hoffnungen des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) ruhen auf Marathondebütant André Pollmächer (LAC Chemnitz) sowie Alexander Lubina (TV Wattenscheid 01). André Pollmächer, 25 Jahre alt, hatte seine 10.000-Meter-Bestzeit im Juni 2007 auf 27:55,66 Minuten gesteigert, so schnell ist seit Dieter Baumann kein anderer Deutscher über diese Strecke gewesen. Der frühere Deutsche Jugendmeister im Straßenlauf wird von Bernd Dießner trainiert und gilt als größtes deutsches Langstreckenlauftalent.
Der drei Jahre ältere Alexander Lubina hat bislang ein Marathonrennen erfolgreich absolviert, im Juli 2007 lief er in Brügge (Belgien) 2:21:27 Stunden. Im selben Jahr stieg er bei den Veranstaltungen in Mainz und Berlin allerdings aus. Frankfurt wird also womöglich den Weg weisen, ob er seine sportliche Zukunft tatsächlich auf der längsten olympischen Laufstrecke sieht.
Abgesagt hat derweil Susanne Hahn (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) ihre Teilnahme in Frankfurt. Die Deutsche Meisterin und Olympiateilnehmerin von Peking ist am Dienstag im Lauftraining umgeknickt, musste ihren verletzten Fuß schienen lassen und wird nicht mehr rechtzeitig fit. „Wir bedauern die Absage von Susanne Hahn sehr und wünschen ihr ein schnelles Comeback“, so Jo Schindler und Christoph Kopp. Das Elite-Frauenfeld in Frankfurt wird angeführt von der Vorjahressiegerin Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen), Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) und Claudia Dreher (LG Ihleläufer Burg).
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