Svetlana Feofanova Top-Favoritin für München
Svetlana Feofanova? Kaum war sie aus dem Nichts aufgetaucht, klebte sie sich an die Fersen ihrer Konkurrentin Stacy Dragila. Was die Sportstudentin in der Hallensaison mit mehreren Weltrekorden angefangen hat, führt sie nun auch im Freien fort. Ganze neun Tage blieb der Europarekord in den Händen der Deutschen Annika Becker, dann holte sich Svetlana Feofanova mit 4,78 Metern in Stockholm diese Bestmarke wieder zurück. Nur noch vier winzige Zentimeter fehlen zu einem neuen Weltrekord. Die 22-jährige ist jedenfalls die Top-Favoritin, wenn es bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in München (6. bis 11. August) um die Medaillen geht.
Svetlana Feofanova steht kurz vor dem Weltrekord (Foto: Crespel)
Dabei fiel Feofanova der Stab eher zufällig in die Hände. Ob ihr Coach für rhythmische Sportgymnastik sie zu ihrem ersten Sprung animierte oder sie es war, die einen ersten Versuch wagen wollte, spielt heute keine Rolle mehr. Mit der Rhythmischen Sportgymnastik ist es aus. Stabhochsprung ist in. Nach zwei Monaten Training schaffte sie die 3,60. Das war 1998. Heute trainiert sie fünf Tage die Woche von 12 Uhr mittags bis 9 Uhr abends – "mit 40 Minuten Mittagspause", so Feofanova. Typisch osteuropäischer Stabhochspringer-Ehrgeiz? Der Ukrainer Sergej Bubka hat es auch ganz an die Spitze geschafft. Auf die Frage, ob man ihn als ihr Idol bezeichnen kann grinst sie nur: "Er hatte eine gute Technik, mit der man sehr hoch springen kann. Den Menschen Sergej würde ich jedoch nicht als mein Idol bezeichnen. Mein wahres Vorbild bleibt ein Geheimnis", sagt sie.Erster Anruf geht nach Moskau
In Moskau lebt sie mit Großmutter Nina und Mutter Nadegda in einer gemeinsamen Wohnung. "`Nadegda` bedeutet auf Russisch `Hilfe`", erklärt Feofanova. Geben oder nehmen? "Meine Mutter und meine Großmutter sind die ersten, die ich nach einem aufregenden Tag anrufe. Ohne Sie könnte ich die vielen Eindrücke sicherlich nicht verarbeiten", so Feofanova. Auf der anderen Seite unterstützt Feofanova mit den Preisgeldern ihre Familie in Russland. Die steigen in der Zwischenzeit ins Unermessliche. Damit ist Feofanova nicht nur eine Herausforderung für die Veranstalter, sondern auch für die anderen Athleten. Sie gibt sich mit keiner Leistung zufrieden, lässt nach zwei vermasselten Versuchen den Dritten aus, legt die Latte nochmals höher. Fast immer erreicht sie ihr Ziel. Sie ist hart mit sich selbst und den anderen. Einmal herausgefordet liegt ihr keine Latte zu hoch. Das muss Stacy Dragila derzeit bereits am eigenen Leib erfahren. Die Ziele von Svetlana Feofanova für die Zukunft sind damit klar: "Auch eine Frau wird eines Tages die 5 Meter-Marke packen!" Sie könnte ihren Namen tragen!
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