Tag der Entscheidung in New York
Am kommenden Sonntag (2. November) geht es beim New York-Marathon nicht nur um den Tagessieg. Nach dem Rennen entscheidet sich auch, wer sich in der Wertung 2007/2008 der World Marathon Majors durchsetzt. Wird die Äthiopierin Gete Wami Erste oder Zweite, kassiert sie wie im Vorjahr die 500.000 US-Dollar. Doch sie trifft auf starke Konkurrenz.
Derzeit führen Gete Wami und die Wattenscheiderin Irina Mikitenko die Wertung gemeinsam an, zwischen ihnen würden die Renndirektoren der fünf teilnehmenden Marathons – wenn es beim derzeitigen Ergebnis bliebt – die Siegerin wählen. Mit einem Sieg oder zweiten Platz kann Gete Wami die alleinige Führung übernehmen.Mehr: Irina Mikitenko könnte kampflos abkassieren
In der US-Metropole ist allerdings gleich eine Reihe von Weltklasse-Athletinnen am Start, die der 33 Jahre alten Äthiopierin die Suppe versalzen könnten. Allen voran die Britin Paula Radcliffe und die Kenianerin Catherine Ndereba, die Weltrekordlerin und die zweitschnellste Marathon-Läuferin aller Zeiten. Paula Radcliffe gewann in New York bereits 2004 und setzte sich im vergangenen Jahr gegen Gete Wami durch. Die zweimalige Weltmeisterin Catherine Ndereba lief bei fast allen ihrer bislang absolvierten Marathons auf das Siegerpodest.
Dreimal stand Alberto Salazar beim New York-Marathon in den 80er-Jahren ganz oben auf dem Siegerpodest, jetzt traut er seinem Schützling Kara Goucher, die aus dem New Yorker Stadteil Queens kommt, bei ihrem Marathon-Debüt einiges zu. „Biomechanisch gesehen hat sie einen perfekten Schritt für den Marathon“, sagt er. „Ich sehe keine, die ihr auf den letzten Meilen davonlaufen könnte.“ Ihr Debüt – wenn auch ohne Chancen auf einen vorderen Platz – gibt auch die ehemalige 800-Meter-Läuferin Stephanie Graf (Österreich).
Vorjahressieger fehlt
In der World Marathon Majors-Serie der Männer steht hingegen der Sieger mit dem Vorjahres-Zweiten Martin Lel (Kenia) bereits fest, so dass es „nur“ um den Tagessieg geht, der immerhin 130.000 US-Dollar (ca. 82.600 Euro) bringt. Vorjahressieger Martin Lel ist nicht am Start, wohl aber der Marokkaner Abderrahim Goumri und der Südafrikaner Hendrick Ramaala, die 2007 auf den Plätzen zwei und drei das Ziel erreichten.
Wilfred Kigen (Kenia), 2005 bis 2007 Sieger des Frankfurt-Marathons, versuchte diesmal sein Glück nicht in der deutschen Bankenmetropole, sondern geht im „Big Apple“ an den Start. Immer auf der Rechnung haben sollte man den Ex-Weltrekordler Paul Tergat. 2005 hatte er mit gerade einmal drei Zehntelsekunden Vorsprung auf Hendrick Ramaala für einen der spektakulärsten und spannendsten Siege in New York gesorgt.
Europsport überträgt den New York-Marathon am Sonntag von 15 bis 18 Uhr. Live-Bilder im Internet gibt es auf www.universalsports.com.