Tag der Überraschungen in London
Mit teilweise strömendem Regen stimmte der zweite Tag des Diamond League-Meetings in London (Großbritannien) auf die Olympischen Spiele ein. Dabei blieben einige Überraschungen nicht aus und auch die heimischen Athleten konnten für ihre große Aufgabe in drei Wochen, dann nicht mehr in Crystal Palace, sondern im Olympiastadion, Selbstvertrauen tanken.
Speerwerferin Goldie Sayers, vor vier Jahren bereits Olympia-Vierte, besiegte mit einem neuen britischen Rekord von 66,17 Metern die Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 64,19 m) klar. Die Leverkusenerin Katharina Molitor verpasste mit 58,81 Metern die 60 Meter und wurde Siebte, während ihre Vereinskollegin Linda Stahl nicht antrat. Der EM-Dritten stand ein offenbar verdorbener Cappuccino im Weg: "Mir war so übel, der Kreislauf sackte total ab, ich konnte nicht werfen."Auch Christine Ohuruogu ließ die britischen Zuschauer jubeln. Die 400-Meter-Olympiasiegerin kämpfte im Regen mit einer Zeit von 50,42 Sekunden die Weltmeisterin Amantle Montsho (Botswana; 50,56 sec) auf der Zielgeraden nieder.
Kellie Wells schlägt Sally Pearson
Ihre erste Niederlage des Jahres kassierte Hürden-Weltmeisterin Sally Pearson (Australien; 12,59 sec) gegen die US-Vizemeisterin Kellie Wells (12,57 sec), die sich diebisch über ihren Sieg freute und auf der Bahn ein Tänzchen zeigte.
Vor vier Jahren war sie Olympia-Dritte im Weitsprung, jetzt schickt sich die Nigerianerin Blessing Okagbare an, den Sprinterinnen ernsthafte Konkurrenz zu machen. In London schlug die 23-Jährige über 100 Meter in 11,01 Sekunden ihre Gegnerinnen um Weltmeisterin Carmelita Jeter (USA; 11,03 sec).
Christophe Lemaitre unter 20 Sekunden
Auch Dreisprung-Weltmeisterin Olha Saladuha gehörte zu den Geschlagenen. Die Ukrainerin, die bei der EM in Helsinki (Finnland) noch mit 14,99 Metern aufgewartet hatte, kam diesmal nur auf 14,48 Meter und musste sich so der kolumbianischen WM-Dritten Caterina Ibargüen (14,66 m) geschlagen geben.
Andere Favoriten gaben sich allerdings keine Blöße. Frankreichs Sprintstar Christophe Lemaitre blieb über 200 Meter in 19,91 Sekunden zum ersten Mal in dieser Saison unter 20 Sekunden. Dreisprung-Weltmeister Christian Taylor (USA) siegte standesgemäß mit 17,41 Metern.
Das Kugelstoß-Duell mit Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen; 21,28 m) entschied der nunmehr seit Mitte April ungeschlagene US-Meister Reese Hoffa (21,34 m) knapp für sich.
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