Wer fährt zur EM? Am Wochenende (28./29. Juni) fällt in Ratingen die Entscheidung um die begehrten Tickets für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August). Auf leichtathletik.de verpassen Sie keine Disziplin vom zweiten Tag der Siebenkämpferinnen.
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Weitsprung
Gültig und weit! Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) hat ihren Fehler aus Götzis (Österreich), wo ihr drei ungültige Versuche im Weitsprung unterliefen, eindrucksvoll vergessen gemacht. „Ich kann es noch“, sagte die WM-Vierte sichtlich erleichtert. 6,41 Meter waren nicht nur die beste Weite im Ratinger Siebenkampf-Feld, das nach dem verletzungsbedingten Aus von Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) und dem gestrigen Ausscheiden von Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) auf neun Starterinnen geschrumpft ist. 6,41 Meter bestätigen auch einmal mehr, dass Claudia Rath in guter Form und auf Kurs gen EM-Norm ist.
Auch für Lilli Schwarzkopf zeigt die Formkurve weiterhin nach oben. Die Neu-Hannoveranerin, von lautstarken Paukenschlägen ihrer Fans angefeuert, landete erst nach 6,20 Metern. Ihre Faust schnellte in die Luft. Saisonbestleistung für die 30-Jährige und die zweitbeste Leistung des Tages. Einen guten Eindruck hinterließ auch die Leipzigerin Cindy Roleder, die mit 6,12 Metern nur fünf Zentimeter unter ihrer Bestleistung blieb.
Der Zwischenstand:
1. Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) – 4.644 Punkte
2. Lilli Schwarzkopf (LG Hannover) – 4.594 Punkte
3. Karolina Tyminska (Polen) – 4.584 Punkte
Speerwurf
Sie wurde allen Erwartungen gerecht: Lilli Schwarzkopf ist ihrem Ruf als beste Speerwerferin im Feld gerecht geworden und hat sich mit 52,50 Metern den souveränen Tagessieg geschnappt. Damit schob sie sich in die Pole-Position vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf. Es war die neunbeste Weite, die sie je in einem Siebenkampf erreichen konnte. Und auch ihre Serie beeindruckte, warf sie in ihren drei Versuchen doch gleich zweimal über die markante 50-Meter-Marke (51,82 m).
Zwischen sich und die Ratinger Konkurrenz schob Lilli Schwarzkopf mit diesem Auftritt eine kleine Speerwurf-Welt, folgte die Norwegerin Ida Marcussen doch erst mit 46,82 Metern. Die Frankfurterin Claudia Rath warf erstmals in diesem Jahr über die 40 Meter – und das gleich drei Mal. Am weitesten flog der Speer im zweiten Versuch. 41,39 Meter - weiter hatte sie bisher nur einmal, in Götzis 2012, geworfen.
Der Zwischenstand:
1. Lilli Schwarzkopf (LG Hannover) – 5.503 Punkte
2. Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) – 5.338 Punkte
3. Karolina Tyminska (Polen) – 5.284 Punkte
800 Meter
Es war das erwartet schnelle Rennen: Zwei Läuferinnen sind in der letzten und so ungeliebten Disziplin des Siebenkampfes unter 2:10 Minuten geblieben. Allen voran die Polin Karolina Tyminska (2:08,81 min). Die WM-Vierte des Jahres 2011 teilte sich ihr Rennen gut ein und konnte auf der Zielgerade noch den Angriff der Frankfurterin Claudia Rath abwehren, die in 2.09,20 Minuten ihre drittbeste Zeit über diese Strecke ablieferte und so ihr Ticket für die EM buchte. „Ich bin so erleichtert, dass an diesem Wochenende so vieles gepasst hat. Jetzt will ich Zürich rocken“, sagte die WM-Vierte des Vorjahres.
Gemeinsam mit ihr rocken wird auch Lilli Schwarzkopf. Die Olympia-Zweite lieferte in 2:12,85 Minuten ein solides Rennen ab. Eine Zeit, die sie in der Summe den sechs weiteren Disziplinen an die deutsche Spitze brachte. 6.426 Punkte sind das fünftbeste Ergebnis, dass sie in einem Siebenkampf erreichen konnte. „Das fühlt sich alles gerade unbeschreiblich an“, sagte eine sichtlich erleichterte, aber erschöpfte Lilli Schwarzkopf.
Der Endstand:
1. Lilli Schwarzkopf (LG Hannover) – 6.426 Punkte
2. Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) – 6.314 Punkte
3. Karolina Tyminska (Polen) – 6.266 Punkte
