Talence ohne Behrenbruch aber mit Compaoré
Der Abschluss des Mehrkampf-Jahres steht vor der Tür. In Talence (Frankreich) geht es am Wochenende (20./21. September) um 30.000 US-Dollar Preisgeld (rund 23.000 Euro) für den Sieg in der Combined Events Challenge. Ex-Europameister Pascal Behrenbruch hat seinen Start abgesagt. Seine Vielseitigkeit will Dreisprung-Europameister Benjamin Compaoré (Frankreich) beweisen. Für Carolin Schäfer geht es im Siebenkampf um eine Top-Drei-Platzierung.
Über dem angekündigten Start von Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) stand aufgrund von Rückenproblemen ein Fragezeichen. Jetzt steht fest: Der Europameister von 2012 wird in Talence nicht in Aktion treten. „Die Rückenprobleme sind nicht so richtig weggegangen“, erklärte er am Mittwoch. „Irgendwie war auch alles zu kurzfristig, dabei wäre nichts Gutes rausgekommen.“
Somit haben die Favoriten auf den Sieg einen Konkurrenten weniger. Für Vize-Europameister Kevin Mayer (Frankreich) stehen in der Combined Events Challenge, für die die Punkte dreier Zehnkämpfe addiert werden, bisher Resultate von 8.323 und 8.521 zu Buche. 8.138 Punkte braucht er in Talence, um den in der Wertung führenden Rico Freimuth (SV Halle) vom Thron zu stoßen – das sollte für ihn in Topform kein Problem sein.
Eelco Sintnicolaas in Lauerstellung
Doch auch der Niederländer Eelco Sintnicolaas, derzeit Zweiter der Gesamtwertung, könnte mit einem guten Resultat noch in den Kampf um den Sieg eingreifen. Dazu müsste er aber in Talence 200 Punkte mehr sammeln als Kevin Mayer. Weitere Kandidaten auf vordere Platzierungen: Der Zweite der Hallen-WM von 2012 Oleksiy Kasyanov (Ukraine), der 8.496-Punkte-Zehnkämpfer aus Kuba Yordani Garcia oder der Olympia-Vierte Hans van Alphen (Belgien).
Im Vorjahr hatte Olympiasieger Renaud Lavillenie in Talence versucht, sich den Stabhochsprung-Weltrekord innerhalb eines Zehnkampfs von Tim Lobinger zu schnappen – allerdings vergeblich. In diesem Jahr ist mit Benjamin Compaoré ein weiterer Spezialist im Feld zu finden. Im Dreisprung steigerte sich der Europameister beim Continental Cup auf beachtliche 17,48 Meter, auch seine Weitsprung- und Hochsprung-Bestleistungen (7,88 m/1,98 m) können sich sehen lassen. Im Stabhochsprung dagegen wird er sicher kleinere Brötchen backen müssen – das jedenfalls lässt ein Foto auf Facebook vermuten.
Carolin Schäfer will ins Preisgeld
Die Frankfurter Siebenkämpferin Carolin Schäfer könnte ihre starke Saison mit einer Platzierung in den Top Acht der IAAF-Challenge versüßen – denn für diese gäbe es einen netten Zuschuss für die Urlaubskasse. 5.000 US-Dollar (rund 3.800 Euro) sind für Platz acht im Topf, für Rang drei gäbe es sogar 15.000 US-Dollar (rund 11.500 Euro). Und der ist allemal drin für die EM-Vierte, für die bisher zwei Siebenkämpfe in die Wertung eingegangen sind.
Die derzeit Führende Nadine Broersen (Niederlande) scheint an der Spitze des Rankings uneinholbar. Aber schon die derzeit Zweitplatzierte Lilli Schwarzkopf (LG Hannover), für Talence nicht gemeldet, ist für Carolin Schäfer in Reichweite. Um sie zu übertrumpfen bräuchte die 22-Jährige ein Resultat um 6.200 Punkte. "Ich hab noch einmal gut trainiert und freue mich auf den Wettkampf", verkündete sie auf Facebook.
Mit Antoinette Nana Djimou (Frankreich) greift auch die Europameisterin in den Kampf um die Challenge-Wertung ein. Für sie stehen bis dato ebenfalls erst zwei Mehrkämpfe zu Buche, mit denen sie 18 Punkte weniger gesammelt hat als Carolin Schäfer. Im Feld der „Großen“ will sich die U20-Vize-Weltmeisterin Yorgelis Rodriguez aus Kuba beweisen.
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