Talenttag - Einblicke in die Sichtungspraxis
"Wie finde ich Talente für die Leichtathletik und wie und wo werden Talente gefördert?" Mit diesem Fragenkomplex beschäftigte sich jetzt das Symposium "Talenttag Leichtathletik" in Kevelaer, das der Leichtathletik-Verband Nordrhein (LVN) im Rahmen des Europäischen Jahres "Erziehung durch Sport 2004" gemeinsam mit der Euregio Rhein-Waal und der Europäischen Akademie des Sports veranstaltete.
Referent DLV-Vizepräsident Theo Rous
Die Referenten hätten kaum hochkarätiger sein können. Die DLV-Vizepräsidenten Theo Rous und Dieter Massin eröffneten mit den Grundsatzthemen "Was ist ein Talent?" und "Was kann und muss Schule bei Talentsichtung und Talentförderung leisten?" das Symposium und umrissen fundiert den Themenkomplex der Talentfrage. Jürgen Palm, hauptamtlicher Stützpunkttrainer in Rhede, gab anschließend einen Einblick in die Sichtungs- und Förderpraxis am Landesleistungsstützpunkt, unterstützt vom Leiter des Teilinternates Rhede/Bocholt, Rolf Saborowski.Der Nachmittag stand im Zeichen der Praxis, in der DLV-Kinderleichtathletikbeauftragter Fred Eberle und sein Referent David Deister eindrucksvoll demonstrierten, wie das Kinderprogramm "Leichtathletik in Aktion" mit fachkundigem Blick durchaus als Talent-Sichtungsmaßnahme genutzt werden kann. Tobias Kofferschläger, Trainer am Landesleistungsstützpunkt Solingen/Hilden, zeigte mit dem IAT-Talenttest, wie Fördermaßnahmen über den Verlauf mehrerer Jahre evaluiert und wie zugleich Tests zur Aufdeckung von motorischen Defiziten bei Kindern genutzt und für die weitere Trainingsplanung umgesetzt werden können.
Viele Ansätze um Talente aufzuspüren
"Sport verbindet", so lautet das Motto des Europäischen Jahres "Erziehung durch Sport 2004". Mit dem Kevelaerer Symposium ist dies in Bezug auf die Verbindung von Schule und Verein gut gelungen, über 60 Teilnehmer verteilten sich gleichmäßig auf beide Bereiche. Nicht gelungen ist dagegen diese Verbindung im Sinne des Euregio-Gedankens über die Staatsgrenze hinaus in Richtung Niederlande. Alle Bemühungen des LVN, niederländische Partner aus Schule und Verein in dieses Symposium einzubinden, verliefen erfolglos.
Dennoch freute sich LVN-Präsident Franz Josef Probst über eine erfolgreiche Veranstaltung, die Schullehrer und Vereinstrainer einander näher brachte und viele Ansätze für die gemeinsamen Bemühungen geboten hat, Leichtathletiktalente aufzuspüren und verantwortungsbewusst und fundiert weiter zu entwickeln.