| Interview der Woche

Tatjana Pinto: "Bestzeit und Hallen-WM im Visier"

Mit der Weltjahresbestzeit im Vorlauf von 7,08 Sekunden und einem Sieg über 60 Meter beim ISTAF Indoor ist Tatjana Pinto (LC Paderborn) am Freitag rasant in ihre Hallensaison gestartet. Im Interview mit leichtathletik.de erklärt die 25-Jährige, was hinter ihrer Form steckt und welche Ziele sie in der laufenden Hallensaison noch hat.
Jan-Henner Reitze

Tatjana Pinto, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg beim ISTAF Indoor. Was hat die tolle Zeit im Vorlauf und dann den Sieg im Finale möglich gemacht?

Tatjana Pinto:

Ich habe mich wahnsinnig auf dieses Meeting gefreut. Ich war damals bei der ersten Auflage dabei. Diesmal war mein zweites Mal. Eine geniale Atmosphäre, das fetzt richtig. Im Training habe ich viel am Start gearbeitet und bin locker geblieben. Das konnte ich im Wettkampf umsetzen. Und es war ein Weltklasse-Feld am Start, das pusht mich.

Ihr Auftritt hat uns ein wenig an die Deutschen Hallenmeisterschaften 2016 erinnert, als Sie Ihre Bestzeit für viele überraschend auf 7,07 Sekunden gesteigert und den Titel gewonnen haben...

Tatjana Pinto:

Aus dem Nichts kam das damals nicht. 2016 war ich in absoluter Topform. Auch jetzt hatte ich eine super Vorbereitung, bin gut durchgekommen und vor allem verletzungsfrei. Hoffentlich bleibt das so. Zum jetztigen Zeitpunkt habe ich mit einer solchen Zeit nicht gerechnet. Im Training hat sich zwar angedeutet, dass es gut werden kann. Aber fast Bestleistung zu laufen, war schon echt geil.

Im Finale sind Sie nicht so klar vorne weg gestürmt wie im Vorlauf, konnten sich aber trotzdem durchestzen...

Tatjana Pinto:

Ich habe versucht, noch einmal das gleich zu machen wie im Vorlauf. Das ist mir nicht ganz gelungen. Der Start war nicht so der Knaller. Hinten raus konnte ich nicht so frei laufen. Ich habe mich nach vorne gekämpft und das hat gerreicht.

Ist das eine besonders wertvolle Erkenntnis, dass Sie trotz eines nicht optimalen Starts nicht verkrampft sind?

Tatjana Pinto:

Definitiv. Ich bin ganz bei mir und versuche ruhig zu bleiben, eine gute Beschleunigung zu haben und hinten raus das Beste rauszuholen.

Ist die verletzungsfreie Vorbereitung der einzige Schlüssel zu Ihrer guten Form oder gibt es weitere?

Tatjana Pinto:

Verletzungsfrei durchzugekommen ist das eine. Für mich ist auch der Spaß wichtig. Ich habe mich gerfreut, beim ISTAF Indoor zu laufen. Die Vorfreude war groß und ich war locker. Ich denke, das ist das Entscheidende im Sprint: Dass man bei sich ist und locker bleibt. Das konnte ich gut umsetzen.

Bei den 60 Metern hat man kaum die Möglichkeit, einen Fehler auszubügeln. Macht das den besonderen Reiz dieser Strecke aus?

Tatjana Pinto:

Es ist auf jeden Fall ein großer Nervenkitzel. Man darf sich nicht viele Fehler erlauben in der Weltklasse. Beim ISTAF Indoor war schon Weltklasse am Start. Um bei der WM vorne dabei zu sein, muss alles stimmen. Darauf arbeite ich hin.

Wie sieht Ihr Fahrplan Richtung Hallen-WM aus?

Tatjana Pinto:

Kommendes Wochenende werde ich in Karlsruhe starten. Ich möchte eine komplette Hallensaison machen, der Fokus liegt auf der WM. Da möchte ich vorne mitlaufen.

Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?

Tatjana Pinto:

Wir können noch an dem ein oder anderen Detail arbeiten. Ich denke, dass am Start noch einiges rauszuholen ist und dann gilt es, den Übergang in den freien Lauf optimal zu treffen. Auch da möchte ich noch eine Schippe drauflegen. Berlin war mein erster Start in dieser Hallensaison, alles kommt zusammen, das ist wie bei einem Puzzle.

Also geht es noch schneller und Sie wollen Ihre Bestzeit von 7,07 Sekunden knacken? Vielleicht sogar bei der Hallen-WM?

Tatjana Pinto:

Diese Zeit habe ich im Visier. Und natürlich ist es das Ziel, beim Saisonhöhepunkt das Beste aus sich herauszuholen.

Vorher verspricht auch die Hallen-DM in Dortmund ein spannendes Sprintfinale. Die Konkurrenz aus dem eigenen Lager ist stark...

Tatjana Pinto:

Das Niveau ist sehr, sehr hoch. Das ist gut. Man pusht sich. Konkurrenz belebt das Geschäft und es macht Spaß.

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