Tatjana Pinto - Das Covergirl der Hallen-DM
Tatjana Pinto verkörpert mit ihrer offenen und erfrischenden Art ein neues Gesicht in der deutschen Leichtathletik. Daher ist es sicherlich kein Zufall, dass sie auf allen Plakaten und Flyern, die auf die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund (23./24. Februar) hinweisen, zu sehen ist.
VIDEO:Tatjana Pinto ist das Gesicht der Hallen-DM
Das wiederum ist für die Staffel-Europameisterin eine große Ehre: „Ich finde das total cool. Ich hatte mit dieser Präsentation nicht gerechnet, denn ich wurde nicht allein zum Foto-Shooting eingeladen. Eine Belastung bildet das Plakat für mich nicht, denn bei den Hallenmeisterschaften in Dortmund fokussiert sich das Interesse der Zuschauer sicherlich auf andere Athletinnen und Athleten.“
Dass die Titelkämpfe in Dortmund ausgetragen werden, kommt Tatjana Pinto sehr entgegen. „Ich kenne die Halle in- und auswendig. Schon als Jugendliche bin ich dort mehrfach gelaufen. Zudem trainiere ich zurzeit bis zu dreimal in der Woche in der Helmut-Körnig-Halle.“
Unter der Regie von Thomas Kremer
Seit März 2012 arbeitet Tatjana Pinto, die ab dem Sommersemester in Münster Sozialarbeit studiert, erfolgreich mit ihrem neuen Coach Thomas Kremer zusammen. Mit ihm feilt sie unter anderem an der Optimierung ihrer Sprinttechnik. Ziel dabei ist, dass sie den Fuß näher an den Körperschwerpunkt aufsetzt.
Thomas Kremer ist vor allem Biomechaniker Dr. Wolfgang Baudzus vom Olympiastützpunkt Westfalen/Dortmund und Prof. Dr. Joachim Mester von der Sporthochschule Köln/Momentum dankbar, die mit ihren Messtechniken und Analysen wichtige Hilfen bieten.
„Es klappt schon ganz gut, aber es wird sicherlich noch einige Zeit dauern, bis ich alles verinnerlicht habe“, meint die aufstrebende Münsteranerin, die 2013 ihre letztjährige Erfolgsserie fortsetzen möchte.
Medaille im Blick
Dabei ist sie sich bewusst, dass für sie nicht jedes Jahr solch eine Leistungsexplosion wie 2012 herausspringen kann. Bei der Hallen-DM möchte sie aber über 60 Meter aufs Treppchen sprinten.
Allerdings wird die Konkurrenz mit Verena Sailer, Yasmin Kwadwo (beide MTG Mannheim) und Leena Günther (LT DSHS Köln) außergewöhnlich stark sein. „Wir haben momentan ein erfreulich hohes Niveau im Sprintbereich der Frauen. Ich finde das gut, denn letztlich profitieren alle davon“, meinte Tatjana Pinto am Mittwoch auf der DLV-Pressekonferenz in Dortmund.
Der Titelgewinn am vierten Februar-Wochenende ist für sie jedoch kein Thema: „Ich denke nicht darüber nach und versuche, mein eigenes Rennen zu laufen. Platz eins bis drei - alles ist für mich drin.“
Auf dem richtigen Weg
Tatjana Pinto befindet sich auf dem richtigen Weg. Dies unterstrich sie am 26. Januar bei den Westfälischen Hallen-Meisterschaften in Bielefeld, als sie die 60 Meter in ausgezeichneten 7,23 Sekunden herunterfegte und dabei ihre persönliche Bestzeit um sechs Hundertstelsekunden verbesserte.
Die 20-Jährige blieb bei ihrem überzeugendem Auftritt deutlich unter der Norm von 7,28 Sekunden für die Hallen-Europameisterschaften, die vom 1. bis 3. März in Göteborg (Schweden) stattfinden.
Winter als Durchgangsstation
„Ich wusste, dass meine Form zurzeit stimmt, aber mit solch einer Zeit habe ich zum Auftakt der Hallensaison nicht gerechnet. Bei dem Lauf hatte ich nicht das Gefühl, dass dabei eine Zeit von 7,23 Sekunden für mich herausspringen würde - eher langsamer“, berichtete die DM-Zweite über 100 Meter.
Die Wintersaison bildet für Tatjana Pinto nur eine Durchgangsstation. „Abgerechnet wird für mich in erster Linie im Sommer. Dort möchte ich meine Zeiten aus dem vergangenen Jahr stabilisieren und mich weiter für internationale Einsätze empfehlen.“
2012 erfüllten sich für Tatjana Pinto nahezu alle Wünsche. Bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim verbesserte sie sich über 100 Meter um 27 Hundertstelsekunden auf ausgezeichnete 11,19 Sekunden und empfahl sich damit für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien), wo sie zusammen mit Leena Günther, Anne Cibis und Verena Sailer über 4x100 Meter in 42,67 Sekunden den fünften Platz belegte.
Staffel bringt viel Spaß
In derselben Besetzung gewann das DLV-Quartett bei den Europameisterschaften in Helsinki (Finnland) in 42,51 Sekunden Gold vor den Niederlanden (42,80 sec) und Polen (43,06 sec).
„Die Rennen im Team bilden für mich immer etwas Besonderes und machen mir viel Spaß“, betont die junge Sprinterin, die trotz ihrer 20 Jahre bereits über umfangreiche internationale Erfahrungen verfügt. Trotzdem steht ihre vielversprechende Karriere gerade erst am Anfang, so dass sie nicht zum letzten Mal das Covergirl einer Meisterschaft sein sollte.
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Tatjana Pinto ist das Gesicht der Hallen-DM
Deutsche Hallen-Meisterschaften
Dortmund (23./24. Februar)