Tatjana Pinto mit gelungenem 60-Meter-Einstieg
Tatjana Pinto (LG Brillux Münster) hat am Samstag bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund mit 7,28 Sekunden über 60 Meter einen vielversprechenden Hallenauftakt hingelegt. Die 21 Jahre alte Münsteranerin verteidigte souverän ihren Titel vor Katharina Grompe (LG Olympia Dortmund; 7,39 sec) und Christina Haack (TV Wattenscheid 01, 7,44 sec). Die WM-Norm verfehlte die alte und neue Westfalenmeisterin lediglich um vier Hundertstelsekunden.
Tatjana Pinto, die 2013 die Hallensaison mit einer Zeit von 7,23 Sekunden begonnen hatte, zeigte sich mit ihrer Leistung zufrieden: „Man kann meine heutige Zeit mit der aus dem Vorjahr nicht miteinander vergleichen, weil ich 2013 wegen einer vorangegangen Erkältung den Lauf nicht aus dem vollen Training bestritten habe.“ Und sie fügte hinzu: „Mein Start heute war nicht so, wie ich ihn mir vorstelle und auch im Übergang hapert es bei mir noch etwas.“Tatjana Pinto plant ihren nächsten 60-Meter-Start am 30. Januar beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf, wo sie unter anderem auf die fünffache deutsche Hallenmeisterin Verena Sailer (MTG Mannheim) trifft. „Ich freue mich auf dieses Duell, aber ich stufe es nicht allzu hoch ein, denn ich befinde mich noch in der Lernphase“, betonte die Athletin von LGO-Coach Thomas Kremer.
200-Meter-Bestzeit für Maike Dix
Nach dem 200 Meter-Rennen sah man eine strahlende Maike Dix (TV Wattenscheid 01), die mit ihrer neuen Hallen-Bestzeit von 23,51 Sekunden (bisher 23,61 sec) einen Hallenauftakt nach Maß hatte. „Seit zwei Jahren konnte ich endlich mal wieder verletzungsfrei durchtrainieren. Da ist noch einiges drin“, freute sich die letztjährige Deutsche Vizemeisterin über 200 Meter, die momentan als Erzieherin im Wattenscheider Sportinternat arbeitet.
Auch ihre Teamkollegin Esther Cremer, mit der sie nicht in einem Lauf startete, zeigte sich mit ihrem Saisonauftakt von 23,66 Sekunden zufrieden. „Schade nur“, so die 400-Meter-Spezialistin, „dass wir nicht in einem Lauf waren. Dann wären Maike und ich sicherlich noch etwas schneller gewesen.“
Alexander Kosenkow führt Wattenscheider Trio an
Im 60m-Sprint der Männer gab es trotz der Abwesenheit von Titelverteidiger Julian Reus einen Wattenscheider Dreifach-Erfolg. Alexander Kosenkow, der drei Wochen zuvor an gleicher Stelle schon 6,79 Sekunden erzielt hatte, setzte sich in starken 6,72 Sekunden vor seinen beiden Teamkollegen Sebastian Ernst (6,77 sec) und Robin Erewa (6,81 sec) durch.
Zurzeit befindet sich für den nimmermüden Kosenkow, der sich im EM-Jahr wieder für internationale Aufgaben empfehlen möchte, alles im „grünen Bereich. „Ich bringe inzwischen immer mehr Lockerheit in meinen Lauf hinein, sodass ich dadurch schneller werde. So gut wie jetzt habe ich nur zu meinen besten Zeiten die Hallensaison begonne“, erklärte Deutschlands dienstältester Sprinter. „Ich fühle mich augenblicklich topfit, denn ich bin bisher gesund durch den Winter gekommen und brauchte auch nicht wie 2013 eine Bundesausbildung absolvieren.“
Pamela Dutkiewicz mit Auftakt zufrieden
Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) untermauerte ihre augenblicklich gute Form mit einem souveränen Erfolg über 60-Meter-Hürden in 8,27 Sekunden. Damit blieb die letztjährige DM-Vierte von Ulm, die eine Woche zuvor bereits mit 24,17 Sekunden über 200 Meter geglänzt hatte, vier Hundertstelsekunden unter ihrer persönlichen Bestzeit von 8,31 Sekunden.
„Gleich zum Auftakt eine neue persönliche Bestzeit - was will ich mehr? Ich hatte zuletzt immer Probleme, dass ich nicht schnell genug war. Meine 200-Meter-Zeit von 24,17 Sekunden zeigt nun, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde,“ erklärte die angehende Grundschullehrerin, die sich in diesem Jahr bei Deutschen Meisterschaften eine Medaille zum Ziel gesetzt hat.
Im Hochsprung meisterte Nadja Kampschulte (TV Wattenscheid 01) 1,82 Meter und verbesserte sich damit gegenüber ihrem Hallenauftakt in Clarholz um drei Zentimeter. Desiree Singh (LG Lippe-Süd) holte den Stabhochsprung-Titel mit genau vier Metern.
Sebastian Schürmann wagt sich an die 400 Meter
Sebastian Schürmann (SC Preußen Münster), der 2013 bei den Deutschen U23- Meisterschaften in Göttingen vielversprechende 47,19 Sekunden im 400-Meter-Vorlauf erzielt hatte, wagte sich gleich zum Hallenauftakt auf diese Distanz und gefiel mit 48,89 Sekunden.
Bundestrainer Jörg Peter war extra nach Dortmund gereist, um sich den Lauf des 17-Jährigen anzuschauen. „Das war ganz schön hart, denn in der Halle zu laufen, ist etwas anderes als im Freien“, stellte der Schützling von Peter Seiffert hinterher fest. Ursprünglich wollte Sebastian Schürmann noch nicht so früh in der Halle die 400 Meter bestreiten, doch wegen einer Handverletzung konnte er keine Starts im Training absolvieren, so dass er auf die Kurzstrecken verzichtete.
Im Rahmen des 400-Meter-Projektes der „Freunde der Leichtathletik“ wird der hoffnungsvolle Münsteraner auch von Hartmut Weber beraten. „Sebastian bringt die richtige Grundschnelligkeit mit und ist sehr talentiert. Da steckt noch wesentlich mehr drin, denn Hallenzeiten sollte man nicht zu hoch bewerten,“ betonte der 400-Meter-Europameister von 1982.
Chantal Butzek mit zwei Titeln
Bei den gleichzeitig ausgetragenen westfälischen U18-Meisterschaften ragte Chantal Butzek (LC Paderborn) heraus. Mit ihren Leistungen von 8,34 Sekunden über 60 Meter Hürden (neue Deutsche Bestleistung in der Klasse U18) und 7,48 Sekunden über 60 Meter flach lieferte die Athletin von Bernhard Bensch einen Vorgeschmack auf das, was sie im Laufe des Jahres noch präsentieren möchte.
Eine Augenweide war auch der Lauf von Maren Kalis (LC Paderborn), die bei ihrem ersten Hallenrennen über 400 Meter in ausgezeichneten 57,42 Sekunden ungefährdet war. Diese Leistung bildet für sie eine gute Grundlage für ihre nächsten 800-Meter-Rennen.
Im Kugelstoßen steigerte sich Julia Ritter (SUS Oberaden) auf starke 16,35 Meter und blieb damit deutlich über ihrer Freiluftbestweite von 15,95 Meter.
Chantal Butzek rennt deutsche U18-Bestleistung
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