Christian Duma mit Schrei ins Halbfinale
"Wenn die Zeit reicht, um in die nächste Runde zu kommen, schreie ich laut und laufe morgen eine Sekunde schneller", kündigte Christian Duma nach seinem Weltmeisterschafts-Vorlauf über 400 Meter Hürden am Samstagmittag in Helsinki an. Diesem Versprechen muss der Frankfurter jetzt Taten folgen lassen, denn seine 50,04 Sekunden reichten für den Einzug in das Halbfinale am Sonntagabend.

Christian Duma steht im WM-Halbfinale (Foto: Chai)
Bereits im ersten Vorlauf hatte Christian Duma im Startblock gesessen, ihm im Rücken der Schnellste dieses Jahres, der US-Amerikaner Kerron Clement. Der 23-jährige Deutsche Meister ging schnell an, konnte sogar den US-Amerikaner lange in Schach halten. "Auf der Zielgeraden war ich etwas erschrocken, dass ich so weit vorne war. Leider bin ich dann aus dem Rhythmus gekommen und nach der letzten Hürde sind meine Beine zugegangen", beschreibt er die letzten Meter.Als Dritter war er auf die Zielgerade eingebogen, musste dann aber noch zwei Sprinter passieren lassen. Zwar konnte der Schützling von Volker Beck als Fünfter seines Vorlaufes nicht direkt in das Halbfinale laufen, schaffte dies aber als Schnellster von vier Athleten über die Zeitregel.
Aufregung hielt sich in Grenzen
Schon die Vorzeichen hatten optimistisch gestimmt. "Ich bin im Training die ersten fünf Hürden so schnell gelaufen, wie noch nie. Heute war ich auch gar nicht so aufgeregt", erzählt der Junioren-Europameister von 2001. Die letzten eineinhalb Wochen hatte er sich in Ruhe in Kienbaum auf die Weltmeisterschaften vorbereitet.
Auch die Favoriten haben geschlossen die zweite Runde erreicht. Schnellster war der Jahresbeste, Kerron Clement, der mit Christian Duma in einem Lauf stand und diesen in 48,98 Sekunden gewann. Auch die beiden weiteren US-Amerikaner James Carter (49,05 sec) und Bershawn Jackson (49,34 sec) hatten als Sieger ihrer Läufe keine Probleme.
Fragezeichen hinter Felix Sánchez
Weniger zuversichtlich blickte derweil Olympiasieger und Titelverteidiger Felix Sánchez (Dominikanische Republik) drein. Er erreichte in 49,47 Sekunden zwar die nächste Runde, humpelte nach seinem Lauf allerdings durch die Mixed Zone. Er kämpfte bereits im Vorfeld der Meisterschaften mit Fußproblemen und seine Ärzte hatten ihm gar von einem Start abgeraten.
"Ich habe einen Bruch im Fuß und ein Knochensplitter reizt das umliegende Fleisch. Vor drei Wochen konnte ich nicht einmal gehen. Aber ich bin in großartiger Verfassung, liebe Wettkämpfe und so musste ich es hier wenigstens versuchen", sagte der 27-Jährige.
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