Tatjana Pinto wagt Ausflug zum Weitsprung
Tatjana Pintos (LG Brillux Münster) heimliche Liebe gilt dem Weitsprung. Daher versuchte sich die 21-jährige Münsteranerin am Sonntag beim Hallensportfest in Dortmund nach einer fünfjährigen Auszeit wieder einmal in dieser Disziplin und erreichte als Vierte 5,72 Meter. Siegerin des Wettbewerbs wurde die Niederländerin Valentine Kortbeek mit 6,06 Meter.
„Mein Fokus liegt natürlich weiter im Sprintbereich, aber ich mag den Weitsprung. Im Weitsprung hat man im Gegensatz zum Sprint mehrere Versuche“, begründete die 21-jährige Münsteranerin ihre Vorliebe.Bereits mit 16 Jahren flog Tatjana Pinto im Weitsprung im Freien auf 5,82 Meter. Doch klagte sie später über Rückenbeschwerden, sodass sie sich ganz auf den Sprint konzentrierte. „Sprint und Weitsprung - diese Kombination wäre damals aufgrund meines labilen Rückens kontraproduktiv für mich gewesen. Jetzt bin ich muskulär wesentlich stabiler geworden. Sonst hätte ich mich heute auch nicht unnötig in Gefahr begeben“, betonte die Staffel-Europameisterin von 2012.
Weitere Weitsprung-Experimente schließt Tatjana Pinto in Zukunft nicht aus, doch möchte sie in den nächsten Monaten in dieser Disziplin Zurückhaltung üben. Ihre Ziele für 2014 sind nämlich klar definiert. „Ich möchte mich in diesem Jahr für die Team-EM in Braunschweig und die Europameisterschaften in Zürich qualifizieren“, sagtePinto.
Fokus auf 100-Meter-Bestzeit
Nach ihrem rasanten Aufstieg 2012 hatte sie sich im letzten Jahr vorgenommen, ihre 100-Meter-Zeiten zu stabilisieren. „Das habe ich auch geschafft, so dass ich 2014 hoffe, mich wieder ein wenig zu verbessern“, sagte die Olympiateilnehmerin von London (Großbritannien), die 2013 eine Zeit von 11,22 Sekunden über 100 Meter erreichte. Ihre persönliche Bestzeit steht bei 11,19 Sekunden, gelaufen im Jahr 2012.
Ihren ersten Sprinttest in diesem Winter wird Tatjana Pinto am 18. Januar bei den westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund unternehmen. „Meine bisherigen Trainingstests verliefen recht viel versprechend, und ich fühle mich auch sehr gut“, sagte Pinto.
Johanna Bechthold läuft Bestzeit
Insgesamt 600 Athleten nahmen an der Hallen-Veranstaltung in Dortmund teil. In einer recht guten Form präsentierte sich bereits Johanna Bechthold (Aachener TG), die bei der weiblichen Jugend U18 im Vor- und Zwischenlauf über 60 Meter mit 7,66 bzw. 7,64 Sekunden jeweils persönliche Bestzeiten erzielte. Die 16 Jahre alte Teilnehmerin an den U20-Europameisterschaften in Rieti (Italien) hatte zuvor eine Bestleistung von 7,69 Sekunden. Auf die Finalteilnahme verzichtete sie, weil sie sich einen dritten Lauf auf einem ähnlich hohen Niveau noch nicht noch zutraute.
Im 60-Meter-Finale der weiblichen Jugend U20 siegte Eva Hovenkamp (Niederlande) in 7,79 Sekunden vor der früheren Ratingerin Ivy Atieno (7,84 sec; Vorlauf 7,83 sec), die jetzt für die ART Düsseldorf startet.
Ritte mit Senioren-Weltbestmarke
Im 800-Meter-Lauf der Männer gefiel Alexander Ide (TV Wattenscheid) mit seinem sicheren Sieg in 1:51,92 Minuten vor seinem Teamkollegen Moritz Helsper (1:52,95 min).
Im Stabhochsprung, der das Veranstaltungsende weit hinauszögerte, schwang sich der nimmermüde Wolfgang Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) über ausgezeichnete 4,11 Meter und verbesserte damit in der Klasse M60 seine eigene Weltbestmarke, die er drei Wochen zuvor in Paderborn aufgestellt hatte, um einen Zentimeter.
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