Claudine Vita siegte mit U23-EM-Norm im Diskuswurf der Juniorinnen.
Team-Siege, Medaillensatz und Normen für U23-Athleten
Am zweiten Tag des Winterwurf-Europacups in Las Palmas haben vor allem die U23-Athleten für gute Leistungen im deutschen Team gesorgt. Claudine Vita, Patrick Müller und Jonas Bonewit räumten einen kompletten Medaillensatz und die Normen für die U23-EM ab und trugen zu den Siegen der U23-Teams bei. Christin Hussong kratzte bei schwierigen, windigen Bedingungen als Dritte mit dem Speer an der 60-Meter-Marke.
Die DLV-Speerwerferinnen Katharina Molitor und Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) hätten es Julian Weber (USC Mainz) gerne nachgemacht und ebenfalls zum Auftakt die Norm für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 61,40 m) überboten. Bei extrem windigen Bedingungen in Las Palmas auf Gran Canaria (Spanien) wollte der Speer bei beiden Athletinnen aber noch nicht über die 60-Meter-Marke fliegen. Christin Hussong steigerte sich im letzten Durchgang noch einmal auf 59 Meter glatt und sicherte sich damit den dritten Podestplatz. Für die Weltmeisterin aus Leverkusen gingen als Fünfte 58,28 Meter in die Ergebnislisten ein.
Den einzigen 60-Meter-Wurf des Tages verbuchte die Slowenin Martina Ratej mit 60,66 Metern in Runde drei. Dahinter konnte sich zwanzig Zentimeter vor der deutschen U23-Rekordlerin die Isländerin Ásdís Hjálmsdóttir (59,20 m) auf Rang zwei platzieren. "Die Athleten hatten den ganzen Tag mit starkem Wind zu kämpfen", berichtete der Leitende Bundestrainer Wurf Jürgen Schult.
Im Diskus-Wettbewerb der Frauen vertrat die Potsdamerin Kristin Pudenz die deutschen Farben. Ihr weitester Versuch landete bei 57,77 Metern. Das bedeutete in einem Feld, das die Vize-Olympiasiegerin Mélina Robert-Michon (Frankreich) mit drei 60-Meter-Würfen (62,35 m) dominierte, Rang sechs. Das DLV-Frauen-Team belegte in der Gesamtwertung mit 4.219 Punkten den zweiten Platz knapp hinter den Französinnen (4.239 Pkt).
U23-EM-Normen für Claudine Vita und Patrick Müller
Rund lief es in der U23. Dort konnten beide deutsche Teams in der Mannschaftswertung den Sieg einfahren. Dazu bei trug bei den Juniorinnen allen voran Claudine Vita (SC Neubrandenburg), die bei der Hallen-EM in Belgrad (Serbien) noch im Kugelstoßring anzutreffen war. Dort hatte die 20-Jährige mit Bestleistung Platz fünf belegt. In Las Palmas war sie die Favoritin im Diskus-Wettbewerb. Im vierten Durchgang gelang der 60-Meter-Werferin auch die Tagesbestweite von 58,76 Metern. Ein guter Auftakt für die U20-Europameisterin, die damit die Norm für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 53,00 m) um mehr als fünf Meter überbot. Zweite wurde die Slovenin Veronika Domjan (55,73 m) vor der U20-WM-Dritten Alexandra Emilianov (Moldawien; 54,66 m).
Ebenfalls die Norm für die U23-EM (18,60 m) konnte Patrick Müller im Kugelstoßen der Junioren abhaken. Der frühere U18-Weltmeister erreichte wie schon im Vorjahr in Arad (Rumänien) den zweiten Platz. Als stärkste Weite wurden für den 19-Meter-Stoßer 18,62 Meter gemessen. Einen Meter weiter kam der Sieger: Der ein Jahr ältere Türke Osman Can Özdeveci wuchtete sein Gerät bis auf 19,61 Meter und hatte auch 2016 im Duell die Nase vorn.
Jonas Bonewit macht Schritt nach vorne
Im Speerwurf konnte sich der Deutsche U23-Meister Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) der 80-Meter-Marke um einen Schritt nähern. Den vierten Versuch in der Windlotterie – die Anlage war aufgrund des extremen Gegenwinds zuvor verlegt worden – traf er richtig gut: 78,13 Meter. So weit war sein Speer noch nie geflogen, seine Bestleistung von 76,54 Metern stammte bis dahin aus dem Jahr 2015. Die U23-EM-Norm (76,00 m) ist damit in der Tasche. Rang drei hinter dem mit 82,34 Metern überragenden Adrian Mardari (Moldawien) und dem Ungarn Norbert Rivasz-Tóth (79,04 m).
U23-Hammerwerferin Sophie Gimmler, deren Bestleistung bei 63,99 Meter steht, holte mit 61,34 Metern den Sieg im B-Finale. Im Gesamtfeld, das die Schwedin Marinda Petersson (67,95 m) am Ende anführte, reichte das Resultat noch für die Top Acht. In der Team-Wertung standen die jungen DLV-Athletinnen am Ende mit 3.881 Punkten ganz oben vor Italien (3.803 Pkt). Mit deutlicherem Vorsprung ging der Sieg an ihre männlichen Team-Kollegen (4.184 Pkt) vor der Türkei (3.988 Pkt).
"Die U23-Athleten haben hier gute Leistungen gezeigt", sagte Jürgen Schult. "Ich sehe das als positiven Auftakt im Hinblick auf die U23-EM im Sommer." Das Ziel Standortbestimmung ist gelungen. "Wir gehen jetzt in die letzte Vorbereitung auf die Saison." Mit dem Rückenwind der zwei Team-Siege.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...
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