Team USA im Zeichen von Jesse Owens
Aller Rivalitäten zum Trotz werden die US-Athleten bei ihrem WM-Auftritt im Berliner Olympiastadion (15. bis 23. August) eines gemeinsam haben: Die Initialien ihres Landsmanns Jesse Owens zieren ihre Nationalmannschaftstrikots. Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, die im Zeichen der nationalsozialistischen Diktatur standen, hatte der dunkelhäutige US-Amerikaner an derselben Stätte vier Goldmedaillen geholt.
Stellvertretend für das 136-köpfige Team des US-Verbandes (USTAF) präsentierten sich am Freitag die 400-Meter-Favoriten Jeremy Wariner und LaShawn Merritt, Diskus-Olympiasiegerin Stephanie Brown Trafton, die zweifache 200-Meter-Weltmeisterin Allyson Felix und Bernard Lagat, Titelverteidiger über 1.500 und 5.000 Meter, der internationalen Presse.Die fünf Goldmedaillen-Anwärter sind in Topform und heiß auf den WM-Start. Besondere Unterstützung vom deutschen Publikum erhofft sich Stephanie Brown Trafton. „Die Deutschen lieben das Diskuswerfen“, konnte sie nach ihrem Erfolg bei den Olympischen Spielen in Peking (China) feststellen. „Der Großteil meiner Fanpost kommt aus Deutschland.“ Die 29-Jährige freut sich darauf, gegen Titelverteidigerin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) antreten zu können: „Sie ist eine Legende in diesem Sport. Aufgrund ihrer Entschlossenheit und Erfahrung muss man sie immer auf der Rechnung haben.“
Amerikanisches 400-Meter-Duell
Mit einigem Abstand voneinander nahmen LaShawn Merritt und Jeremy Wariner auf dem Podium Platz. Dies sei Zufall gewesen, ließen sie auf Nachfragen verlauten. Trotzdem: Die weltweit schnellsten Läufer über die Stadionrunde sind harte Konkurrenten, für die in Berlin nur der Titel zählt.
LaShawn Merritt hat gute Erinnerungen an die blaue Bahn des Olympiastadions, denn hier fügte er seinem Dauerrivalen im vergangenen Jahr beim ISTAF die erste empfindliche Niederlage zu. „Ich fühle mich noch besser als damals“, erklärte er. Und auch Jeremy Wariner ließ verlauten, seine Form habe sich nach der Rückkehr zu seinem Trainer Clyde Hart zuletzt von Woche zu Woche verbessert.
Bernard Lagat voller Energie
Ebenfalls guter Dinge ist Bernard Lagat, der wie vor zwei Jahren über die 1.500 und 5.000 Meter an den Start gehen will. „Ich weiß, letztes Jahr bei den Olympischen Spielen habe ich auch gesagt, ich sei in guter Form. Aber tatsächlich liefen die Dinge nicht so gut für mich. Jetzt kann ich wirklich bestätigen: Ich bin zu hundert Prozent fit, das Training lief sehr gut“, erklärte er mit einem breiten Lachen auf dem Gesicht. „Ich kann es nicht erwarten, morgen endlich an den Start zu gehen“.
Allyson Felix baut für ihren Start über 200 Meter auf ihre Erfahrung. „Ich habe versucht, mich auf mich selbst zu konzentrieren, und habe nichts anders gemacht als sonst“, beschrieb die Weltjahresbeste ihre WM-Vorbereitung. „Jetzt kommt alles zum richtigen Zeitpunkt zusammen.“
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