| DM Bahngehen

Tempotraining auf dem Weg nach Zürich

Es geht um Gold und mehr: Am Samstag werden in Bühlertal (21. Juni) die Deutschen Meistertitel aller Altersklassen im Bahngehen vergeben. Unter den Startern sind auch die Nominierten für die langen Strecken bei den Europameisterschaften in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) Christopher Linke, Hagen Pohle und Carl Dohmann.
Pamela Ruprecht

Die Geher versammeln sich, um auf den fünf und zehn Kilometern die Stärksten zu ermitteln. Für die angehenden EM-Teilnehmer sind es willkommene „Sprintstrecken“ auf dem Weg nach Zürich. Christopher Linke und Hage Pohle (beide SC Potsdam), der wegen eines Dopingfalls erst U23-EM-Silber nachgereicht bekam, und Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden) absolvieren in Zürich die 20 Kilometer. Carl Dohmann ist auch für den 50-Kilometer-Wettbewerb nominiert worden.

EM-Ersatzmann Nils Christopher Gloger (SC Potsdam) wird in Bühlertal nicht an den Start gehen. Er wurde aufgrund von gesundheitlichen Problemen erst abgecheckt und verzichtet daher auf die Teilnahme, um sich ab nächster Woche weiter auf die EM vorbereiten zu können.

Schnelligkeit für Zürich tanken

Die anderen drei Nominierten werden auf den zehn Kilometern nicht nur um den Deutschen Meistertitel  gehen, sondern auch um die Standortbestimmung ihrer Tempofertigkeiten. „Die Athleten sind momentan in guter Form. Der Wettkampf ist eingebettet in die Vorbereitung auf die Europameisterschaften. Wir nutzen die Unterdistanz gerne zur Verbesserung der Grundschnelligkeit“, sagt Bundestrainer Ron Weigel.

Insofern dient die kürzere Strecke als wichtige Trainingseinheit. Eine spezielle Vorbereitung auf die zehn Kilometer gab es nicht. Der Bundestrainer rechnet, wenn das Wetter mitspielt, mit einem qualitativ hochwertigen Wettkampf. Mit den drei EM-Startern könnten gute Zeiten fallen.

Heimspiel für Carl Dohmann

Die Prognose des Bundestrainers über die Favoritenrolle bleibt fast neutral: „Ein kleinen Vorteil hat Christopher Linke gegenüber den anderen aufgrund seiner großen Grundschnelligkeit.“ Das hat er schon in Naumburg bewiesen, als er sich über die 20 Kilometer den Deutschen Meistertitel holte.

Dort haben auch Hagen Pohle und Carl Dohmann bewiesen, dass sie gut drauf sind und sich die Plätze zwei und drei mit neuen Bestzeiten erkämpft. Alle knackten die EM-Norm, ebenso wie Nils Gloger als Vierter. So viele deutsche Athleten sind in diesem Jahrtausend noch nie unter 1:22 Stunden geblieben.
Mit einem kleinen Heimvorteil geht Carl Dohmann ins Rennen, er wohnt gleich um die Ecke.

Formtest für U20-WM-Starter

Die beiden U20-WM-Starter, Jonathan Hilbert (Erfurter LAC) und Nathaniel Seiler (TV Bühlertal) wollen sich präsentieren und zeigen, dass sie eine gute Form haben. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften lag über 5.000 Meter Titelverteidiger Jonathan Hilbert (Erfurter LAC) von der Spitze weg vorne. Der deutsche U18-Meister von Rostock Nathaniel Seiler folgte ihm nach.

Die Breite und Dichte an Nachwuchshoffnungsträgern ist derzeit nicht groß. Aber Roland Weigel, Heimtrainer der Potsdamer Athleten, ist optimistisch. „Da es jetzt wieder Idole und Vorbilder gibt, denke ich, dass sich das in den nächsten Jahren verbessern wird.“ Der Schwerpunkt liegt momentan bei den Männern.

Für den EM-Geh-Wettbewerb der Frauen konnte keine deutsche Geherin die EM-Norm erreichen. Nicole Best (TV Groß-Gerau), die Hallenmeisterin über 3.000 Meter ist die Favoritin, dahinter greifen Bianca Schenker, die Siegerin von Naumburg über 20 Kilometer, und ihre Schwester Brit Schröter (beide LG Vogtland) an. Im U20-Wettbewerb der weiblichen Jugend werden  Titelverteidigerin Maxi Woelke und Vereinskollegin Annika Brembach um den Sieg streiten. Lea Dederichs war in Naumburg schnellste in der U20-Klasse.

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