Tendai Chimusasa Stargast beim Oelder Citylauf
Der Citylauf in Oelde mit seinen vielen Rahmenwettbewerben (Beginn: 16.10 Uhr) zählt zu den größten Laufveranstaltungen im Münsterland. Knapp 1300 Teilnehmer waren im vergangenen Jahr trotz miesen Wetters auf den Beinen. So viel wie noch nie! Auch bei der fünften Auflage am Samstag rechnen die Organisatoren um Egon Jürgenschellert, selber ein eifriger Marathonläufer mit einer Bestzeit von 2:52 Stunden, wieder mit einem neuen Rekord. Klasse und Masse sind hier stets präsent.
Tendai Chimusasa, der Sieger 2001, im Interview mit Winfried Aufenanger (Foto: Hörnemann)
Tendai Chimusasa aus Zimbabwe, der im Odenwald ein zweites Zuhause gefunden hat, will seinen Erfolg von 2001 im Hauptlauf über 10 Kilometer wiederholen. Start ist um 18.45 Uhr. Wieder trifft er auf Carsten Eich, den Neu-Braunschweiger, der seine Teilnahme beim EM-Marathon sehr zum Verdruss von Bundestrainer Wolfgang Heinig abgeblasen hat, weil er laut eigener Aussage noch nicht fit genug sei für eine so lange Distanz. Im westfälischen Oelde kennt Eich sich aus, denn da ist er bereits zwei Mal live dabei gewesen.“Schwarze Perle“ zählt zu den Favoriten
Die „schwarze Perle“, wie Winfried Aufenanger, der einstige Marathon-Bundestrainer, den schnellen Chimusasa im vergangenen Jahr angekündigte, ist wieder einer der heißen Favoriten. Damals hatte er die Spannung bis zuletzt hoch gehalten. Erst auf den letzten Drücker ließ der „Sonnyboy“ seine Begleiter mit einem rasanten Antritt etwa 200 Meter vor dem Ziel stehen und triumphierte in 28:59 vor den Kenianern Richard Mutai und Erastus Limo.
Die beiden Lauffreunde Chimusasa und Eich, die sich prima verstehen und obendrein den selben Ausrüster haben, nämlich „asics“, müssen sich allerdings starker Konkurrenz erwehren. Neben einigen flotten Osteuropäern kommt auch wieder eine ganze Armada kenianischer Top-Läufer nach Oelde. Wilson Kibet, auch einer aus Kenia, hält den Streckenrekord. Vor zwei Jahren siegte er in 28:30 Minuten und freute sich dann riesig über 1000 Mark Prämie sowie einen Zuschlag von 500 Mark für seine flotte Endzeit.
Luminita Zaituc startet
Hochkarätig besetzt ist auch der Wettbewerb der Frauen, die zeitgleich mit den Männern losrennen. Luminita Zaituc, die Marathonspezialistin, die sich bei der EM in München einiges ausrechnet, lässt sogar die Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid links liegen. Im Vorjahr war sie bereits Dritte in 32:49 Minuten hinter den Kenianerinnen Linah Cheruiyot (32:19 min) und Judy Kiplimo (32:36 min). Und diesmal?
Gut in Form ist auch Kathrin Weßel, die deutsche Rekordhalterin über 10.000 Meter, die durch ihre EM-Absage für einigen Wirbel beim DLV gesorgt hat. Sie möchte sich lieber auf den Berlin-Marathon Ende September konzentrieren, weil dann die Vorbereitungszeit länger sei. In Berlin, Borgholzhausen und Cuxhaven hatte die Dauer(b)rennerin bereits die Nase vorn. In Oelde war sie vor zwölf Monaten Fünfte in 32:53 Minuten.
Atmosphäre wie bei Rosenmontagszügen
Genauso viel Applaus wie die Asse erhalten auch die vielen Firmen-Mannschaften der heimischen Region beim abschließenden Gewerbe-Juxlauf, wenn sie in ausgefallenen Kostümen die Pott’s-Meile bewältigen, wie die 2222 Meter wegen der ortsansässigen Brauerei gerufen werden. Dann herrscht eine Atmosphäre, die ein wenig an die Rosenmontagszüge in den Karnevalshochburgen Düsseldorf, Köln und Mainz erinnert.