| Stockholm

Tesfaye endgültig Weltspitze - Weltrekord durch Dibaba

Erst am Samstag hat Homiyu Tesfaye den deutschen Hallenrekord über 1.500 Meter auf 3:35,71 Minuten gesteigert. Am Donnerstagabend in Stockholm (Schweden) legte der Frankfurter nochmal so richtig nach: 3:34,13 Minuten. Damit ist er der drittschnellste Europäer der Geschichte. Die Athiopierin Genzebe Dibaba lief in 14:18,86 Minuten Weltrekord über 5.000 Meter.
Jan-Henner Reitze

Dass er so gut in Form ist wie noch nie in einer Hallensaison hat Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) schon am Samstag in Wien (Österreich) bewiesen, als er fast im Alleingang den deutschen Hallenrekord auf 3:35,71 Minuten schraubte. In der ersten Hälfte des Rennens hatte sich Tempomacher und Trainingspartner Nico Sonnenberg (ebenfalls LG Eintracht Frankfurt) vor den WM-Fünften gespannt.  In Stockholm bewies Tesfaye: Auch in einem Weltklassefeld kann er diese Leistung wiederholen, gewinnen und sich sogar noch schneller laufen.

In 3:34,13 Minuten steht die nächste Steigerung um anderthalb Sekunden. Sogar der Blick in die ewige Weltbestenliste lohnt sich: Dort steht der gebürtige Äthiopier jetzt an Position 13. In Europa waren unterm Hallendach über 1.500 Meter in der Geschichte nur zwei Athleten schneller: Europarekordler Andrés Manuel Diaz (Spanien; 3:33,32 min) und der Ukrainer Ivan Heshko (3:33,99 min). Für die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 5. bis 8. März) ist der Frankfurter damit in die Favoritenposition gelaufen.

In Stockholm lief der geschlagene Kenianer Bethwel Birgen als Zweiter in 3:34,62 Minuten genauso Hallenbestzeit wie sein Landsmann Collins Cheboi (3:35,90 min) als Dritter. Mit dem Vierten Silas Kiplagat (3:38,15 min) gehörte noch ein starker Kenianer zum geschlagenen Feld.

Genzebe Dibaba läuft Weltrekord

5.000-Meter-Weltrekord in Stockholm. Das hat schon fast Tradition. Meseret Defar (Äthiopien) hatte die Bestmarke hier 2009 auf 14:24,37 Minuten verbessert und war ein Jahr später nur um knapp eine halbe Sekunde an einer weiteren Steigerung vorbeigelaufen.

Diesmal war das Rennen für eine Athletin gestrickt, die sich im vergangenen Winter schon die Weltrekorde über 1.500 Meter und 3.000 Meter geholt hatte: Genzebe Dibaba (Äthiopien). Die Tempoarbeit passte vom ersten Meter an und Kilometer für Kilometer lag die 24-Jährige auf Kurs für eine klare neue Bestmarke.

Im Ziel blieb die Uhr bei 4:18,86 Minuten stehen. Selbst im Freien waren nur zwei Athletinnen jemals schneller - Weltrekordlerin Tirunesh Dibaba (Äthiopien; 14:11,15 min) und die jetzt auch unterm Hallendach entthronte Meseret Defar (14:12,88 min).

Christabel Netty kratzt an Sieben-Meter-Marke

Im Weitsprung flog die Kanadierin Christabel Nettey (Kanada) schon im ersten Versuch auf 6,81 Meter und zum Landesrekord, den hatte die 23-Jährige erst im Januar auf 6,78 Meter verbessert. Doch damit war noch nicht Schluss: In Runde drei wackelten die sieben Meter: 6,99 Meter wurden gemessen.

Dass mit ihr Richtung Hallen-EM zu rechnen ist, unterstrich Stabhochspringerin Nikoléta Kiriakopoulou, die den griechischen Landesrekord auf 4,76 Meter verbesserte. Mit 4,68 Meter und 4,67 Metern hat die 28-Jährige in diesem Winter schon zwei weitere Wettkämpfe mit starken Höhen abgeschlossen.

Europameisterin Sifan Hassan (Niederlande) drückte den 1.500 Metern in 4:00,46 Minuten ihren Stempel auf und sorgte für den nächsten Landesrekrod. Im Hochsprung reichten Ruth Beitia (Spanien) 1,93 Meter zum Sieg.

Zwei Athleten aus Katar mit Weltklassezeiten

Der Welt- und Europameister unter Hallendach Pavel Maslak lief über 400 Meter in 46,38 Sekunden einen sicheren Sieg nach Hause. Im B-Lauf dürften sich einige Zuschauer die Augen gerieben haben: Abdalleleh Haroun (Katar) sprintete die beiden Hallenrunden in 45,39 Sekunden. Er steht als Jahrgang 1997 in den Startlisten.

Über 800 Meter ging der Sieg im A-Lauf nach Katar, ebenfalls mit einer Weltklassezeit: Musaeb Balla steigerte sich auf 1:45,48 Minuten. Dahinter blieben die Polen Adam Kszczot (1:45,77 min) und Marcin Lewandowski (1:45,78 min) ebenfalls unter 1:46 Minuten.

Hürdensprinter Orlando Ortega (Kuba) fuhr in 7,52 Sekunden wieder einen Sieg ein. Vier Hundertstel langsamer war Landsmann Dayron Robles (7,56 sec).

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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