Thomas Blaschek - Fifty-Fifty für Berlin
Gelassen trotz bislang erfolgloser Normjagd, so kann man Hürdensprinter Thomas Blaschek in diesem Jahr erleben. Der Leipziger, die unumstrittene deutsche Nummer eins über 110 Meter Hürden der vergangenen vier Jahre, läuft noch hinter seinen Möglichkeiten und der Vorgabe (13,55 sec) für die WM in Berlin (15. bis 23. August) her, doch verbissen oder gar verzweifelt wirkt der 28-Jährige dabei nicht.
„Ich denke, die Chancen für eine WM-Teilnahme stehen bei 50:50“, sagte Thomas Blaschek zuletzt nach seinem Auftritt beim Meeting in Biberach. Nach einem ersten Lauf, den er selber als „okay“ bezeichnete, und wo er in 13,69 Sekunden nahe an seine Saisonbestmarke (13,68 sec) herangelaufen war, trat er im zweiten Zeitlauf in die erste Hürde und verspielte die Chance auf eine Verbesserung.Tief enttäuscht wirkte der Vize-Europameister dennoch nicht. Stattdessen gratulierte er seinem Konkurrenten Helge Schwarzer (Hamburger SV), dem in Biberach zum zweiten Mal die Normerfüllung gelang, und kommentierte gelassen das Geschehen des Tages. Der Junioren-Vize-Weltmeister von 2000 weiß, dass nach einem Muskelfaserriss in der linken Wade, den er sich Ende letzten Jahres im Trainingslager in Kienbaum zugezogen hat, noch immer keine Wunderdinge zu erwarten sind. „Die Verletzung hat mich einiges gekostet.“
Letzte Chance Ulm
Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm (4./5. Juli) hofft er, dass die allerdings zweimal zu erbringende WM-Norm noch fällt und sich mit einem Platz unter den ersten Drei die Tür für die Teilnahme in Berlin noch öffnet. Sollte dies nicht gelingen, wäre Thomas Blaschek nicht am Boden. „Nach diesem Jahr wäre es nicht unerwartet. Da muss ich dann durch. Es gibt genug Beispiele von Athleten, die sich wieder zurückgemeldet haben.“
Dies könnte ihm im nächsten Jahr dann bei den Europameisterschaften im spanischen Barcelona gelingen. Denn immerhin hat Thomas Blaschek bei den kontinentalen Titelkämpfen sein bisher bestes internationales Resultat vorzuweisen. Vor drei Jahren wurde er in Göteborg (Schweden) Zweiter, eine Wiederholung dieses Ergebnisses wäre mehr als nur eine Rückmeldung.
Deutsche Meisterschaften in Ulm