Thomas Kurschilgen ist Dortmund eng verbunden
Am 1. November 2009 übernahm Thomas Kurschilgen im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) das Amt des Sportdirektors, doch er fühlt sich der Dortmunder Leichtathletik und der Stadt weiter eng verbunden.
Der gebürtige Bonner war von 1990 bis 2005 in verschiedenen Bereichen und Positionen in der Westfalen-Metropole beruflich tätig. Daher freut es ihn besonders, dass am Wochenende (23./24. Februar) nach neun Jahren die Deutschen Hallen-Meisterschaften wieder in Dortmund ausgetragen werden.„Dortmund ist ein Leichtathletik-Standort, der eine hohe Anziehungskraft hat. Dies hat sich mit Gründung der LG Olympia Dortmund und in den Jahren von 1995 bis 2005 gezeigt, als in der Helmut-Körnig-Halle neben den Deutschen Hallen-Meisterschaften alljährlich ein international hochkarätig besetztes Sparkassen-Indoor-Meeting durchgeführt wurde, das ich als Meeting-Direktor in enger Zusammenarbeit mit DLV-Bundestrainer Thomas Kremer gestalten und leiten durfte“, erinnert sich Thomas Kurschilgen.
Weltrekord in Erinnerung
Bei diesen Leichtathletik-Highlights gab es nicht nur Rekorde auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene. „Lebhaft in Erinnerung ist mir vor allem der 5.000 Meter-Hallen-Weltrekord der Rumänin Gabriela Szabo mit 14:47,35 Minuten. Ihre und die vielen anderen Top-Leistungen, die in der Vergangenheit in der Arena an der Strobelallee erzielt wurden, sprechen für Leichtathletik-Standort Dortmund“, unterstreicht der DLV-Sportdirektor.
Daher sei es gut, dass es in der Helmut-Körnig-Halle am Wochenende wieder Spitzen-Leichtathletik zu sehen gibt. „An beiden Tagen haben wir ein ausverkauftes Haus. Das spricht für das große Leichtathletik-Interesse in der Westfalen-Metropole“, betont Thomas Kurschilgen.
Dortmund weiter als Heimat
Obwohl der Spitzenfunktionär dienstlich viel unterwegs ist, bezeichnet er Dortmund weiter als seine Heimat, denn er wohnt im 30 Kilometer entfernten Fröndenberg. Den ehemaligen Trainer und Sparkassen-Mitarbeiter verband beruflich zudem viel mit der Westfalen-Metropole.
Thomas Kurschilgen begann 1984 seine hauptberufliche Karriere in der Leichtathletik beim TV Wattenscheid 01. Sechs Jahre später kam er nach Dortmund, wo er Sportlicher Leiter der neu gründeten LG Olympia Dortmund wurde. Ab 2000 war er auch Vorstandsmitglied der Dortmunder Leichtathletik-Gemeinschaft, die damals zu den erfolgreichsten „LGs“ in Deutschland zählte.
Thomas Kurschilgen erinnert sich gerne an seine Tätigkeit bei der LG Olympia Dortmund zurück, denn die Rothemden errangen unter seiner Ägide zahlreiche Meisterschaften bis hin zu Titeln auf der internationalen Ebene. Unvergessen sind die vielen Dortmunder Erfolge im Sprint-Bereich der Frauen und auf der 400 Meter-Strecke der Männer: „Das waren viele sehr schöne Momente für mich, die mich immer an Dortmund erinnern werden.“
Keine Kritik
Er verfolgt weiter mit großer Aufmerksamkeit die Leichtathletik-Szene in Dortmund. Dass das Leistungsniveau aus der Anfangszeit der LG Olympia Dortmund in den letzten Jahren nicht mehr gehalten werden konnte, bedauert Thomas Kurschilgen.
Allerdings hält er sich mit Kritik zurück: „Es ist nicht meine Aufgabe die Arbeit meiner Nachfolger zu bewerten oder zu kritisieren, insbesondere, wenn man die aktuellen strukturellen Bedingungen nicht ausreichend kennt. Dass die große LG Olympia Dortmund, die auch im internationalen Bereich Maßstäbe setzen konnte, nicht mehr das Niveau früherer Jahre hat, führe ich in erster Linie auf die ökonomische Situation in der LG zurück.“
Konzertierte Aktion
Thomas Kurschilgen möchte im Rahmen einer konzertierten Aktion, in die der Olympiastützpunkt, der DLV, der Landesverband und die LG Olympia Dortmund eingebunden werden sollen, den Bundesstützpunkt Dortmund Leichtathletik im Olympia-Zyklus von 2013 bis 2016 in ausgewählten Disziplingruppen unterstützen.
Allerdings gibt er auch zu bedenken: „Die ökonomische Situation der Spitzensport fördernden Vereine in der Leichtathletik hat sich in den letzten Jahren nicht positiv entwickelt. Es ist an vielen Bundesstützpunkten festzustellen, dass die finanziellen Mittel für die Vereine geringer werden. Dieser Entwicklung kann man nur wirksam entgegensteuern, indem man versucht, in einem engen Schulterschluss zwischen Olympiastützpunkt, DLV, dem Landesverband, dem Landessportbund und dem Spitzensport fördernden Verein gemeinsam alle vorhandenen Potentiale und Kompetenzen auszuschöpfen. Nur so werden sich positive Entwicklungen zeigen. Der DLV kann sich in diesen Prozess unter anderem mit der Finanzierung von Trainern federführend einbringen.“
Platz neben dem Fußball
Der in Dortmund dominierende Fußball beeinflusst nach Meinung von Thomas Kurschilgen das Leistungsniveau der Leichtathleten in der Westfalenmetropole nicht mittelbar.
In Dortmund können mehrere Spitzensportarten nebeneinander beheimatet sein. „Wenn ein direkter Einfluss bestehen würde, hätten die LG Olympia und das Indoor-Meeting nicht so großartige Erfolge in den Neunziger Jahren und zu Beginn des 21. Jahrhunderts erringen können, denn auch damals kam dem Fußball in Dortmund eine dominante Rolle zu!“
Deutsche Hallen-Meisterschaften
Dortmund (23./24. Februar)