| EM 2016

Thomas Röhler hadert, Zigismund Sirmais überrascht

Es war nicht der Wettkampf von Thomas Röhler. Der Weltjahresbeste musste sich am Donnerstag im Speerwurf-Finale der Europameisterschaften von Amsterdam mit Platz fünf zufrieden geben. Mit einem deutlichen Sieg überraschte der Lette Zigismund Sirmais.
Silke Morrissey

Bei 91,28 Metern steht seit wenigen Tagen die herausragende Bestmarke von Thomas Röhler (LC Jena). Die Favoritenrolle für Amsterdam hatte der fünfmalige Deutsche Meister und Weltjahresbeste angenommen, die Qualifikation am Mittwoch auf dem Museumplein mit 83,98 Metern souverän im ersten Versuch gemeistert.

Dann ging es am Donnerstag für das Finale von der Wiese ins Olympiastadion – und der Speer des 24 Jahre alten Deutschen wollte nicht mehr fliegen. Von Versuch zu Versuch wurden die Sorgenfalten im Gesicht des Favoriten tiefer. Er mühte sich sichtlich, aber eine Serie mit Würfen zwischen 76,66 und 80,78 Metern war zu wenig, um bei der Vergabe der Medaillen ein Wörtchen mitzureden. Was übrig blieb war Rang fünf und sicher jede Menge Diskussionsbedarf mit Trainer Harro Schwuchow.

Zigismund Sirmais überrascht

Auch andere Titelkandidaten taten sich schwer. Weiten jenseits von 85 Metern, die die besten Europäer in diesem Jahr schon serienweise gezeigt haben, blieben bis Runde fünf aus. Dann nahm der bis dahin bereits Führende Zigismund Sirmais Anlauf und pfefferte den Speer bis auf 86,66 Meter – eine neue Bestleistung, die Gold wert war und zugleich die Fortführung einer Serie bedeutete, denn der Lette war 2011 bereits U20-Europameister und 2013 U23-Europameister.

Silber erkämpfte sich mit der Routine seiner mittlerweile 33 Jahre der ehemalige Welt- und Europameister Viteszlav Vesely aus Tschechien (83,59 Meter). Die Ehre für das Speerwurf-Land Finnland rettete Antti Ruuskanen, für den nach Gold 2014 diesmal Bronze heraussprang (82,44 m).

STIMME ZUM WETTKAMPF:

Thomas Röhler (LC Jena):
Alle Augen sind jetzt Richtung Rio gerichtet. Die weiten Würfe in dieser Saison haben ein kleines Opfer gekostet gehabt. Dass es sich gerade heute melden musste, ist traurig. Bei mir sind Schulter und Rippe aneinander. Entsprechend ist das schmerzhaft. Ich habe eben schon diskutiert: Eigentlich sind wir nur Menschen und es ist auch gut, dass wir nur Menschen sind. Das ist heute eingetreten. Über den Platz und die Weite brauchen wir gar nicht reden. Jetzt werde ich mich zusammen mit dem Team darum kümmern, dass wir das schnellstmöglich wieder hinkriegen.

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