Thomas Röhler kontert sich zu Sieg und Bestleistung
Mit einer Steigerung auf 86,99 Meter im sechsten Versuch sicherte sich Thomas Röhler am Samstag den Sieg beim Diamond League-Meeting in Glasgow. Seine gerade einmal eine Woche alte Bestleistung steigerte der 22-Jährige nochmal um mehr als zwei Meter.
Der DLV hat zwei ganz starke, junge Speerwerfer, die in diesem Sommer die Szene aufmischen. Thomas Röhler hatte schon im vergangenen Jahr mit reihenweise 80-Meter-Würfen, Bronze bei der U23-EM und dem Titel bei den Deutschen Meisterschaften einen Schritt in die Weltspitze gemacht. Am Samstag in Glasgow folgte der nächste: Nachdem der Athlet vom LC Jena mit 83,51 Metern und 82,59 Metern schon zwei sehr ordentliche Versuche hingelegt hatte und lange auf Rang drei lag, erwischte er im sechsten Versuch den bisher besten Wurf seines Lebens: 86,99 Meter wurden gemessen. Der erste Sieg in der Diamond League.
Direkt vorher hatte der Finne Tero Pitkämäki den Deutschen mit einer Steigerung auf 84,95 Meter zwischenzeitlich vom Treppchen verdrängt. Er wurde schließlich Dritter. Weltmeister Vítezslav Veselý (Tschechische Republik) hatte lange geführt, konnte sich bei seiner letzten Chance des Tages aber nicht mehr steigern. 85,23 Meter aus dem ersten Durchgang brachten Rang zwei.
Bei seinem Einstand in der Diamond League machte auch Andreas Hofmann (MTG Mannheim) eine gute Figur und wurde Vierter. Sein Speer landete bei 83,97 Metern. Die zweitbeste Weite in der Karriere des 22-Jährigen, der nur bei seinem Sieg bei der Team-EM (86,13 m) weiter geworfen hat.
Dafne Schippers mit doppeltem Landesrekord
Siebenkämpferin Dafne Schippers (Niederlande) bewies, dass sie nicht nur in Europa, sondern auch weltweit zu den besten Sprinterinnen zählt. Über 200 Meter steigerte die 22-Jährige ihren Landesrekord um eine Hundertstel auf 22,34 Sekunden und ließ Olympiasiegerin Allyson Felix (USA; 22,35 sec) hauchdünn hinter sich. Schon über 100 Meter war Dafne Schippers im B-Lauf in 11,03 Sekunden Landesrekord gelaufen.
Im A-Lauf über 100 Meter war Michelle-Lee Ahye (Trinidad & Tobago; 11,01 sec) die schnellste Sprinterin, vor Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 11,10 sec), die wieder in Schwung kommt. Verena Sailer (MTG Mannheim; 11,33 sec) landete auf Rang sieben.
Wie schon in Paris (Frankreich) schrammte Hürdensprinterin Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen; 13,04 sec) als Siebte knapp an einer Zeit unter 13 Sekunden vorbei. Die US-Amerikanerinnen Queen Harrison (12,58 sec) und Lolo Jones (12,68 sec) stürmten vorne weg.
David Rudisha zurück an der Spitze
Mit 4,40 Metern landete Katharina Bauer bei ihrem Einstand in der Diamond League auf Rang sieben. Die Leverkusenerin nahm diese Höhe im zweiten Anlauf. Danach wurde die Latte gleich auf ihre Bestleistung (4,55 m) nach oben gelegt, die an diesem Nachmittag zu hoch war. Den Sieg holte sich Ex-Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien; 4,65 m).
Einige Niederlagen musste Weltrekordler David Rudisha einstecken, seitdem er sich über 800 Meter zurückgemeldet hat. Mit einer Kampfansage und 1:43,34 Minuten hat sich der Kenianer in Glasgow an der Spitze zurückgemeldet und mehr als zwei Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz gelegt. Auf Rang zwei lief der Südafrikaner Andre Olivier (1:45,65 min).
Greg Rutherford kann nicht antreten
Aufsteiger Jeff Henderson (USA; 8,21 m) war der einzige Weitspringer, der die acht Meter übertraf. Olympiasieger Greg Rutherford (Großbritannien) musste passen, nachdem beim Aufwärmen Knieprobleme aufgetreten waren.
Für die beiden deutschen Behinderten-Sportler am zweiten Tag des Meetings gab es zwei Bestleistungen: Katrin Müller war in der Schadensklasse T11-13 über 100 Meter in 12,29 Sekunden als Erste im Ziel. In der Klasse T44 der Männer lief Felix Streng als Fünfter 11,35 Sekunden, der US-Amerikaner Richard Browne (10,96 sec) siegte.
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