Roman Sebrle siegt - André Niklaus Fünfter
Roman Sebrle hat es endlich geschafft. Der tschechische Zehnkämpfer holte sich am Samstag in Osaka (Japan) nach einem packenden Duell mit Maurice Smith (Jamaika) seinen ersten WM-Titel. Mit 8.676 Punkten kämpfte er den überraschend starken Mann aus der Karibik, der mit 8.644 Zählern einen hochwertigen Landesrekord erreichte, am Ende der zwei Tage noch nieder. Dritter wurde Dmitriy Karpov (Kasachstan; 8.586).

André Niklaus war der beste deutsche Zehnkämpfer bei der WM (Foto: Chai)
Mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 8.371 Punkten und einem fünften Platz erreichte André Niklaus seine beiden persönlichen Ziele. "Ich habe das Ruder noch herumgerissen, es war aber eine Qual", meinte der Berliner. Aufmunternd sei für ihn bei der ausgesprochenen Hitzeschlacht im Nagai-Stadion der Stabhochsprung (5,30 m) gewesen. "Ich bin zufriedener als im Mai in Götzis", meinte André Niklaus. In Österreich war er ebenfalls mit Bestleistung (8.340) Fünfter geworden. "Das war eine WM und als solche anstrengender. Es hat viel mehr geschlaucht."
Arthur Abele in Weltelite aufgenommen
Arthur Abele wertete als WM-Neuling seinen neunten Platz als ausgesprochenen Erfolg. Der Ulmer, der im deutschen Lager der Aufsteiger dieser Saison ist, zeigte einen guten zweiten Tag und blieb mit 8.243 Punkten nur 26 Zähler unter seiner Bestleistung. "Wenn man in den Top Ten ist, dann kann man sagen, dass man zu den Weltklasseathleten gehört. Ich bin aufgenommen in diesen Kreis."
Dem dritten Deutschen im Bunde, Norman Müller, blieb diese Aufnahme versagt. Der Hallenser, der zur Halbzeit noch Aussicht auf einen Platz unter den ersten Sechs hatte, leistete sich im Stabhochsprung einen "Salto Nullo" und war damit aus dem Rennen. Den Zehnkampf brachte er trotzdem zu Ende.
Hochs und Tiefs beim neuen Champion
Der neue Weltmeister Roman Sebrle sprach am Ende der zwei anstrengenden Tage von einem "verrückten Wettkampf". Er meinte: "Es gab so viele Hochs und Tiefs. Vor den 1.500 Metern konnte ich mir nicht sicher sein. Das war der schwerste aller meiner Titel." Im nächsten Jahr will er in Peking (China) nun seinen Olympiasieg wiederholen: "Die Motivation ist noch da."
Als die große Überraschung der beiden Zehnkampf-Tage, auf denen die beiden Mitfavoriten Bryan Clay (USA) und Andrei Krauchanka (Weißrussland) auf der Strecke blieben, kristallisierte sich der Jamaikaner Maurice Smith heraus. Der 26-Jährige war mit einer Bestleistung von nur 8.349 Punkten angereist und trumpfte fünf Wochen nach seinem Sieg bei den Pan-Amerikanischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) erneut auf.
Damit überraschte er sich selbst. "Ich fühle mich wie der Sieger. Ich war vorbereitet zur WM gekommen und wollte trotz Ellbogenproblemen eine Medaille holen. Aber schon nach dem ersten Tag wusste ich, dass es jetzt um Gold geht. Ich bin stolz auf meine Leistung, auch wenn es nicht zum Titel gereicht hat."
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