Thomas Schmitt legt die Kugel beiseite
Thomas Schmitt, Kugelstoßer mit einer Bestweite von 21,35 Metern, hat am Donnerstag sein Karriereende bekanntgegeben. Am Samstag (7. Oktober) werde er seinen letzten Wettkampf bestreiten. „Mein Job als Lehrer lässt mir nicht genügend Zeit, um den benötigten Trainingsumfang weiter fortführen zu können“, begründete der 29-Jährige.
21. März 2015: Bei einem Provinz-Sportfest in Übach-Palenberg bei Aachen steigert Thomas Schmitt seine Kugelstoß-Bestleistung von 19,07 auf 21,35 Meter – und ist plötzlich die Nummer zwei der Weltrangliste. In der "ewigen" deutschen Bestenliste schießt der Drehstoß-Techniker auf Platz acht vor und steht dadurch etwa auf einer Stufe mit Ex-Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), der 2009 bei seinem besten Versuch 21,37 Meter schaffte.
Seither kam der damals für das LT DSHS Köln startende und anschließend zum TSV Bayer 04 Leverkusen gewechselte Hüne aus Kerpen-Buir nie mehr an diese Leistung heran. An der Stätte seines größten Erfolges steigt er am Samstag nun auch das letzte Mal in den Ring. Neben seiner beruflichen Belastung nennt der Mathematik- und Physiklehrer einen weiteren Grund für den Rücktritt: die fehlende Motivation. „Die Frage, für wen mache ich das alles, konnte ich nicht mehr mit 'für mich' beantworten“, erklärt Thomas Schmitt.
Die Zeit im Kugelstoßring sei zweifelsohne schön gewesen. „Es war nicht immer einfach und in letzter Zeit war es sogar sehr schwer, weil die Lockerheit gefehlt hat“, bekennt der Nordrhein-Rekordler, der 17 Jahre Leistungssport betrieben hat. „Ich war von 2005 an jedes Jahr bei einer Deutschen Meisterschaft dabei. Nur 2015 bildet da eine Ausnahme“, bilanziert Thomas Schmitt. „Nur das i-Tüpfelchen, ein internationaler Start für Deutschland, fehlt.“ Mit seinem Ausnahmestoß vom März 2015 hatte er indes die DLV-Norm für die WM in Peking (China) um 75 Zentimeter übertroffen.
