Ralf Bartels besser als erwartet
Nicht einer der favorisierten Amerikaner, sondern der nach einer zweijährigen Dopingsperre erst seit Anfang August wieder startberechtigte Weißrusse Andrei Mikhnevich hat das Kugelstoßen bei der WM in Paris gewonnen. Er setzte sich mit der persönlichen Bestleistung von 21,69 Metern gegen Adam Nelson (USA/21,26 m) und Yuriy Bilong (UKR/21,10 m) durch. Der Neubrandenburger Ralf Bartels überraschte sich und seine Fans mit Platz sechs und 20,50 Metern.
Ralf Bartels ist WM-Sechster geworden. (Foto: Kiefner)
"Das ist ein sehr schöner Erfolg, der völlig unerwartet kommt. Als der US-Amerikaner John Godina nicht in den Endkampf gekommen ist, habe ich schon gedacht, dass man mit 20,50 Metern ganz vorne stehen kann. Ich freue mich riesig, dass es so gut für mich lief", sagte Ralf Bartels nach dem Wettkampf. Ob es ein größerer Erfolg als der Gewinn der Bronzemedaille bei der EM in München ist, könne er jetzt noch nicht sagen. "Das wird sich zeigen. Aber als Sechstbester der Welt steht man gar nicht so schlecht da. Dabei hat mir die WM-Erfahrung von Edmonton heute geholfen."
In den Fußstapfen von Oliver-Sven Buder
Damals war Bartels vor den Titelkämpfen als WM-Neuling getauft worden. Oliver-Sven Buder agierte als Vorsitzender des Taufkomitees und Bartels sprach noch davon, einmal in die Fußstapfen des zweimaligen Vize-Weltmeisters treten zu wollen. Jetzt füllt er die schon fast aus, zumal er in diesem Jahr erstmals auch Vorsitzender des Taufkomitees war. "Dass es so schnell geht, konnte ich nicht erwarten", so der 25-Jährige.
Als ihn gestern ein Journalist fragte, welche Überschrift er denn über Bartels-Artikeln von dieser WM lesen wolle, schlug der Junioren-Weltmeister von 1996 "Ralf Bartels besser als erwartet" vor. Voila!