Thomas Weber - In Dienstuniform zum Weltrekord?
Der Mann mit der Startnummer 2713 am Sonntag beim Eurocity Marathon Messe Frankfurt hat einiges vor: Polizei-Oberkommissar Thomas Weber aus Mühlheim bei Offenbach wird die 42,195 Kilometer durch die Börsenmetropole im Rahmen des Deutschen Polizei Marathon Cups in seiner Dienstuniform absolvieren und versuchen, einen neuen Weltrekord aufzustellen. Ziel ist eine Zeit unter drei Stunden, ganz konkret hat sich Weber 2:59:59 Stunden vorgenommen.
"Für mehr reicht es leider noch nicht nach einer Achillessehnenoperation und langwierigen Reha-Maßnahmen", sagt der 34-jährige Vater von Zwillingen. Mit seiner Tempoerfahrung möchte er auch als "Hase" dienen für ambitionierte Freizeitsportler, die sich in seinem Zeitfenster bewegen.Die besten Zeiten des ausdauernden Beamten liegen schon etwas länger zurück. 1994 in Florenz, bei den Europäischen Polizei-Meisterschaften, war Weber nach 2:31:05 Stunden ins Ziel gekommen und hatte mit dem deutschen Team die Bronzemedaille gewonnen. Seine Halbmarathon-Bestzeit (1:09:09 h) stammt ebenso aus dem Jahr 1997 wie sein 10.000-Meter Rekord (30:40 Minuten). Weber ist nicht nur mehrfacher hessischer Polizeimeister über 5000 Meter und im Crosslauf – er hat im vergangenen Jahr auch als Triathlet beim Ironman Germany in Frankfurt gefinisht.
Identifikation mit dem Beruf
Mit einer ähnlichen Aktion wie am kommenden Sonntag in Frankfurt hat der Gruppenführer der 3. Bereitschaftspolizei-Abteilung in Mühlheim bereits im Vorjahr beim Berlin-Marathon überregionale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. So berichtete etwa der Fernsehsender RTL II über ihn. Der Hintergrund der "Aktion Uniform" ist durchaus ernst: Weber möchte die Identifikation mit seinem Beruf dokumentieren.
Die restlichen Teilnehmer (etwa 500) des Deutschen Polizei Marathon Cups, der alljährlich im Rahmen einer bedeutenden nationalen Marathon-Veranstaltung ausgeschrieben wird, laufen natürlich in normaler Sportkleidung. Bei Polizei-Oberkommissar Heinrich Kuhlmann aus dem Polizeipräsidium Frankfurt, er leitete die Organisation federführend, sind sogar 30 Anmeldungen aus dem Ausland eingegangen: aus Österreich, Schweden, Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Polen, Italien und Tschechien. Von den sechzehn deutschen Bundesländern sind lediglich das Saarland und Schleswig-Holstein nicht vertreten.