Tiedtke, Friedek und Schulte springen nach München
Susen Tiedtke, Sofia Schulte und Charles Friedek haben den entscheidenden Schritt in Richtung München gemacht. Beim 8. Weseler Springermeeting nutzten sie die guten Bedingungen und knackten die EM-Norm. Ebenfalls auf einem guten Weg, allerdings Richtung Jamaika, befindet sich Karoline Köhler, die den Dreisprung der weiblichen Jugend A mit 13,13 Metern gewann.
Charles Friedek hatte Spaß in Wesel - mit 17,13 Metern nach München (Foto: Gantenberg)
Die junge Athletin vom Team Erfurt knüpft damit an ihre Leistungen aus der Hallensaison an. Bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften im Februar gewann sie mit 12,99 Metern den Dreisprung. Jetzt kann sie schon mal die ersten Reggae-CD’s in den Koffer legen, denn mit 13,10 Meter im vierten Versuch, bei nun zulässigem Rückenwind, lag sie immer noch zehn Zentimeter über dem geforderten Richtwert. Die Norm für München, bei den Frauen, liegt bei 14,05 Meter. Etwas zu hoch für das Berliner Nike-Team um Katja Umlauft und Nicole Herschmann. Hochmotiviert produzierten die beiden zusammen gerade mal drei gültige Sprünge bei zwölf Versuchen. Katja Umlauft machte den Sieg mit ihrem ersten Sprung auf 13,49 Meter perfekt. Nicole Herschmann, die im Winter die Bronzemedaille bei der olympischen Premiere im Frauenbob gewann, sah lange nur die roten Fahne. „Ich werd jetzt mal das Brett suchen“, flachste sie herum und sprang dann mit besserer Orientierung auf 13,47 Meter. Nach den Trainingsergebnisse hatte sie sich eine 13,80 Meter zugetraut.
Guter Einstand für Schahriar Bigdeli
Nicht viel besser ging es den Herren im Weitsprung. Frank Busemann kommentierte seine Versuche mit „...das war nix...“, hatte er sich doch mehr vorgenommen, als die 7,70 Meter aus dem ersten Versuch. Dagegen war der deutsche Meister Schahriar Bigdeli ganz zufrieden mit seinem Saisoneinstand auf 7,90 m. „Ich bin noch nie so gut in die Saison gekommen. Bad Camberg ist der nächste Wettkampf, da bin ich mit achtzehn Jahren schon mal 8,22 Meter gesprungen“, schaut er optimistisch in die Zukunft. Außerdem hatte die leicht angeschlagene Patellarsehne am linke Knie gehalten. Zwischen die beiden arrivierten Weitspringer schob sich
mit 7,75 Metern Sascha Müller von der LG Hammer Park Hamburg. Er hatte vor dem Springermeeting die deutsche Bestenliste mit 7,84 Metern angeführt.
Tiedtke und Schulte nehmen Platz im EM-Zug
Die Highlights in Wesel waren ohne Frage der Weitsprung der Frauen und der Dreisprung der Männer. Susen Tiedtke entledigte sich schnell aller Sorgen mit einem Sprung auf 6,66 Meter. „Körperlich bin ich eigentlich in einer super Verfassung“, meinte die Chemnitzerin. „Heute bin ich endlich mal mit meinem Anlauf zurecht gekommen, nur beim Absprung habe ich noch technische Probleme.“ Nach dem Trainingsaufenthalt in Portugal, wo sie sehr gut trainiert hatte, ist sie in ein kleines Loch gefallen. „Das war schon deprimierend nur 6,20 oder 6,30 Meter zu springen, wenn man weiß, man kann mehr. Drauf los springen und Spaß haben hatte sie sich für Wesel vorgenommen und damit fiel die Norm.
Nach längerer Stagnation springt sich nun auch Sofia Schulte wieder frei. 6,63 Meter waren es im Auestadion und damit ist vielleicht schon eine Vorentscheidung um die drei EM-Plätze gefallen. Genauso gut kann es aber auch noch mal sehr spannend werden, denn Inga Leiwesmeier überzeugte, nach ihrer längeren Pause, mit 6,33 Metern und Bianca Kappler ist mit 6,44 Metern auf noch auf Schlagdistanz zu den Normerfüllerinnen.
Friedek kann noch eine Ecke weiter
Wenig Sorgen muss sich dagegen Weltmeister Charles Friedek machen. Er ist zur Zeit in Deutschland konkurrenzlos. In Wesel haderte er zwar zuerst mit dem Schicksal, weil sein erster guter Versuch mal wieder ungültig war, aber schon bald hatte er die Norm mit 17,13 Meter in der Tasche. „Der 17er Sprung war noch nicht ganz perfekt, ich kann noch eine Ecke weiter springen“, war sein Kommentar nach dem Wettkampf. "Insgesamt bin ich aber froh und zufrieden, hier schon mal alles klar gemacht zu haben."
Dagegen ist WM-Teilnehmer Thomas Moede noch weit von der Form des letzten Jahres entfernt. Mit 16,05 Metern blieb ihm nur der fünfte Platz.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...
Rhein-Lippe Stabhochsprung-Cup 2002
(im Rahmen des Springermeetings)
Männer:
1. Christoph Groß (TSV Bayer 04 Leverkusen) 5,20
2. Phillip Leugermann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 5,10
3. Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 5,00
4. Eric Schroers (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 5,00
5. Dennis Leyckes (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) 4,90
6. Eike Heumann (LT DSHS Köln) 4,80
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weibliche Jugend B:
1. Silke Spiegelburg (TV Lengerich) 4,00