Till Helmke kam erst spät in Fahrt
Ein durchwachsenes Jahr liegt hinter Till Helmke: Der "Trackteam Burg-Wächter"-Sprinter war mit großen Ambitionen in die EM-Saison gestartet, musste aber schon bei den ersten Rennen durch kleinere Verletzungen Rückschläge hinnehmen. Erst im Spätsommer startete der 22-Jährige vom TSV Friedberg-Fauerbach mit zwei Titeln und einer Silbermedaille bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Bautzen durch.
Sprinter Till Helmke schaut auf eine durchwachsene Saison zurück (Foto: Birke)
"Ich habe von der Saison deutlich mehr erwartet. Aber mehr war einfach nicht drin", sagt der Student selbstkritisch. "Die Verletzungen am Beuger und am Fuß, als ich vor dem Rennen in Kassel umgeknickt bin, haben mich um Wochen zurückgeworfen." Den Trainingsrückstand konnte der Hesse bis zu den Deutschen Meisterschaften in Ulm nicht ganz aufholen. Bei Gegenwind reichten über 200 Meter 20,99 Sekunden nur zu Platz drei – der Zug Richtung Europameisterschaft in Göteborg (Schweden) war ohne Till Helmke abgefahren.Trotz der Enttäuschung setzte sich der 22-Jährige neue Ziele. Ein Höhepunkt war das Rennen beim Golden-League-Meeting in Zürich (Schweiz). Vor mehr als 20.000 Leichtathletik-Fans steigerte sich Till Helmke auf 20,92 Sekunden. "Eigentlich hätte ich noch deutlich schneller laufen müssen. Aber meine Reaktionszeit war mit 0,254 Sekunden die schlechteste seit Jahren, da bin ich quasi aus dem Block gestolpert", erinnert er sich.
Versöhnlicher Abschluss bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften
Nicht nur wegen des Stolperers wird sich der Sprinter an den Abend in Zürich erinnern. Denn mit dem US-Amerikaner Xavier Carter, mit 19,63 Sekunden zweitschnellster 200-Meter-Läufer der Geschichte, und dem Jamaikaner Usain Bolt, Junioren-Weltrekordler mit 19,93 Sekunden, traf Till Helmke auf zwei der besten Sprinter der Welt.
Gestärkt nach dem Züricher Rennen sorgte Helmke bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften für einen gelungenen Saison-Abschluss. Über 200 Meter und mit der 4x100 Meter-Staffel des TSV Friedberg-Fauerbach holte er sich den Titel, die 100 Meter beendete er knapp geschlagen als Zweiter. Die Siegerzeit über 200 Meter von 20,70 Sekunden bedeutete gleichzeitig Rang drei in der Deutschen Bestenliste über die halbe Stadionrunde. "Das waren in Bautzen gute Tage. Endlich hatte ich über 200 Meter einmal Rückenwind und konnte meine Stärken zeigen. Damit konnte ich zufrieden aus der Saison gehen."
Auch in der Halle mal unter 21,00 Sekunden
Auch neben der Tartanbahn war es ein bewegtes Jahr für den jungen Hessen. "Seit einigen Wochen wohne ich zusammen mit meinem Sprint-Kollegen Florian Schwalm in Friedberg in einer WG. Das klappt ziemlich gut", erklärt Till Helmke. Daneben hat der Olympia-Teilnehmer von Athen sein BWL-Studium intensiviert. "Das tut mir richtig gut, da ich an der Uni vom Sport abschalten kann."
Trotz der Belastung im Studium konzentriert sich der Sprinter schon auf die anstehende Hallensaison. "Wir trainieren wieder ziemlich intensiv. Aber die Hallen-Leistungen sind mir nicht so wichtig. Im Sommer muss es dann wieder stimmen", sagt Till Helmke. Für den "Budenzauber" im Winter plant er trotzdem einige Starts bei größeren Meetings und natürlich bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig. "Aber es wäre schön, wenn in der Halle endlich eine Zeit unter 21 Sekunden abfällt." Noch steht Helmkes 200-Meter-Bestzeit unter dem Hallendach bei 21,02 Sekunden.