Till Helmke träumt bereits von Rio
Das Saison-Aus war schmerzhaft. Nicht nur das am 2. Juli gerissene Muskelbündel in der Wade machte Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach) zu schaffen, sondern vielmehr die Tatsache, dass der Traum von der Weltmeisterschaft in Berlin geplatzt war. „In den ersten Tagen hatte ich die Hoffnung, dass ich mich noch für Berlin qualifizieren könnte. Doch das war einfach nicht drin“, erinnert sich der Sprinter an den verkorksten Sommer.
Dabei hatte das Jahr für den Staffel-Olympia-Fünften toll begonnen. Über 200 Meter startete Till Helmke mit 20,66 Sekunden schneller in die Saison als je zuvor, gleichzeitig war er fester Teil der DLV-Sprintstaffel. So steuerte der 25-Jährige mit dem deutschen Quartett (38,78 sec) bei der Team-EM als Zweiter elf Punkte zum DLV-Erfolg bei. Zwei Monate später musste Till Helmke dann seine Sprintkollegen von der Tribüne des Olympiastadions aus verfolgen. „Die WM wird für mich trotzdem unvergesslich bleiben“, sagt der BWL-Student.Mittlerweile schnürt der Sprinter seit Wochen schon wieder selbst die Lauschuhe. „Die Wade ist wieder vollkommen belastbar, das Training läuft super“, erklärt Till Helmke. So schaut der Hesse auch optimistisch in die Hallensaison: „Ich freue mich auf die Starts im Winter, auch wenn es nicht sehr viele werden. Der Höhepunkt sind für mich die Deutschen Meisterschaften.“
Körper wieder gefordert
Die Hallen-Weltmeisterschaften in Doha (Katar) im März sind keine Option für den 25-Jährigen. Dort steht für den 200-Meter-Spezialisten die Hallenrunde nicht mehr auf dem Programm. Durch die kurze Hallensaison kann der Friedberger mehr Energie ins Studium stecken. So stehen am Ende des Wintersemesters fünf wichtige Klausuren auf dem Programm, im Frühjahr dann die Bachelor-Arbeit.
Nach der geistigen Arbeit zu Beginn des Jahres ist im Sommer der Körper stärker gefordert. Bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) will Till Helmke den Stadion-Sitzplatz wieder gern gegen einen Platz im Startblock tauschen. Und seine Planungen gehen sogar noch ein paar Jahre weiter. „Ich habe während des Trainings live am Fernseher verfolgt, dass die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen werden. Es wäre toll, wenn ich unter dem Zuckerhut - falls es auch 2012 mit London klappt - meine vierten Spiele erleben könnte“, sagt Till Helmke. Nach dem verpassten WM-Sommer scheint der Sprinter heißer auf sportliche Erfolge denn je.