Till Helmke und Sophie Krauel überragen am ersten Tag
Die schnelle Tartanbahn im Mönchengladbacher Grenzlandstadion verhalf den Aktiven zu TOP-Leistungen am ersten Tag der deutschen Jugendmeisterschaften in Mönchengladbach. Mit neunzehn Entscheidungen bei den B-Jugendlichen wurde hier das dreitägige Mammutprogramm in Angriff genommen und eine von diesen hätte fast eine neue deutsche B-Jugend-Bestleistung hervor gebracht.
Sophie Krauel will unbedingt nach Jamaika (Foto: Gantenberg)
Sophie Krauel, vom TuS Jena, ist die übliche Verdächtige in solchen Fällen und so war es auch um 17:15 Uhr im Grenzlandstadion. Die 100 m Hürden überwand sie in glänzenden 13,25 s vor Stephanie Lichtl (13,34 s) und Carolin Nytra (13,48 s). Leider zeigte die Windmessung 2,1 m/s Rückenwind an und die Bestleistung bleibt somit weiterhin in den Händen der Siebenkämpferin Maren Freisen, deren Mutter, Dorit Freisen, die Aufgabe hatte den Siegerinnen die Urkunden zu überreichen.Insgesamt waren es besonders die Stabhoch – und Hochsprungwettbewerbe, die gegen Nachmittag mit einem teilweise starken Wind zu kämpfen hatte. Bitter für die Stabartistinnen, die auf der offenen Seite des Stadions springen mussten. Im Rahmen des Erlaubten hielten die Kampfrichter die Querlatte solange wie möglich auf den Halterungen, aber die Bedingungen waren schon teilweise irregulär. Die Filstalerin Anna Schultze, als Favoritin mit 3,81 m angereist, überquerte zweimal die Höhe von 3,65 m, musste aber im Herunterfallen mit ansehen, wie der böige Wind ihren Stab zurück gegen die Stange drückte – Fehlversuch und am Ende blieb ihr mit 3,55 m nur die Vizemeisterschaft hinter Stefanie Haug, die bei gleicher Höhe mit weniger Fehlversuchen auskam.
Spannend und interessant waren dagegen die Wettkämpfe im Schutz der Zuschauertribüne.
In der dichten Atmosphäre sprang Lucas Jakubczyk von der LG Vogtland zu einem überlegenen Sieg im Weitsprung mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 7,25 m.
Im Dreisprung sah Jenny Eggert lange wie die Siegerin aus, hatte sie doch mit 12,07 m eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt, an der sich ihre 22 (!) Konkurrentinnen bis zum sechsten Versuch die Zähne ausbissen. Dann kam Marianne Schlachter von der LG Hohenfels. Sie bewies Nervenstärke und segelte auf 12,09 m zum Sieg.
Hochklassig waren ohne Frage auch die technischen Disziplinen. Der Leverkusener Kamil Bethke wuchtete den 5kg Hammer auf 77,48 m und gewann vor Ron Hütcher, der 73,17 m vorweisen konnte. Beim Speerwurf stellte der Frankfurter Mehrkämpfer Pascal Behrenbruch die Rangliste auf den Kopf. Als viertbester B-Jugendlicher angetreten, steigerte er sich auf 69,92 m und siegte vor Fabian Heinemann (65,86 m) und Thomas Lange (64,35 m).
Mitfavorit Stefan Keller stellte beim Kugelstoßen seine Klasse unter Beweis. Der Rheinländer schaffte mit 18,90 m eine neue persönliche Bestleistung und ließ dem Zweitplazierten Marco Hübenbecker (18,34 m) und dem ebenfalls über achtzehn Meter stoßenden Alexander Rödiger (18,09 m) keine Chance.
Hochklassige Sprintentscheidungen bei den A-Jugendlichen
Aber zurück zu den Sprintentscheidungen. Über die 100 m der A-Jugendlichen deutete sich ein Duell zwischen Till Helmke und Marius Broening an. Der Schüler vom TSV Friedberg-Fauerbach ist der Newcomer der Saison. Die 200m-Qualifikation für Jamaika hatte er seit seinen 20,81 s beim Pfingstsportfest von Bruchköbel unter Dach und Fach gebracht. Danach machte ihm eine Oberschenkelzerrung zu schaffen, die aber in Mönchengladbach vollkommen abgeklungen war. Marius Broening wollte noch einmal unter 10,60 s laufen, um alle Zweifel um seine Qualifikation auszuräumen. Es kam also wie es kommen musste. Angestachelt durch die guten Leistungen in den Vorläufen, wollte sich keiner eine Blöße geben. In den beiden Zwischenläufen stoppte die Uhr jeweils unter der Jamaika-Norm.
Im Endlauf hatte dann Till Helmke mit 10,47 s die Nase vorn, zeigte sich aber schwer beeindruckt von seinem Tübinger Konkurrenten, der lange nicht locker ließ, um dann mit 10,55 s als Zweiter durchs Ziel zu laufen.
Karoline Köhler war die überraschende Siegerin über 100 m bei der weiblichen Jugend A.
Die deutsche Jugendhallenmeisterin im Dreisprung verriet, dass sie wieder etwas mehr für den Sprint gemacht hatte. Nach den guten Leistungen in Vor – und Zwischenlauf wollte sie hier „nicht leer ausgehen“ und steigerte sich als Siegerin des Endlaufs auf 11,84 s. Zweite wurde Silke Maurer mit 11,94 s vor Kathrin Walloschek, die 11,98 s benötigte.
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