| Blutkrebs

Tim Lobinger an Leukämie erkrankt

Deutschlands erster Sechs-Meter-Stabhochspringer Tim Lobinger ist schwer erkrankt. Wie sein Management bestätigte, leidet der 44-Jährige an Leukämie.
SID/mbn

Der ehemalige Weltklasse-Stabhochspringer Tim Lobinger ist an Leukämie erkrankt. Das bestätigte das Management des 44-Jährigen dem Sport-Informations Dienst SID. Ende der 1990er-Jahre hatte der in Rheinbach bei Bonn geborene Lobinger das Stabhochspringen in Deutschland auf eine neue Ebene gehoben. Er war 1997 der erste Deutsche, der 6,00 Meter im Stabhochsprung meisterte. Die Prestige-Marke überflog er am 24. August 1997 in Köln beim ASV-Meeting im Müngersdorfer Stadion. Zwei Jahre später in Oslo (Norwegen) gelang ihm das ein weiteres Mal.

„Die Nachricht hat mich mit großer Bestürzung erfüllt. Tim war viele Jahre lang ein Aushängeschild der Leichtathletik und einer der populärsten Athleten“, sagte DLV-Präsident Clemens Prokop: „Es ist menschlich sehr berührend. Wir können Tim nur alles Gute wünschen und die Daumen drücken, dass die medizinische Behandlung Erfolg hat.“

Chemotherapie und Stammzelltransplantation

Der einstige Leichtathletik-Star unterzieht sich derzeit laut <link https: www.welt.de sport article164685347 tim-lobinger-44-kaempft-um-sein-leben.html>„Welt“ in seiner Wahlheimat München einer Chemotherapie gegen die Blutkrebserkrankung. „Bisher reagiert Tim positiv auf die äußerst aggressive Behandlung, was ihn und die behandelnden Münchner Ärzte vorsichtig optimistisch stimmt. Dennoch wird der Heilungserfolg von vielen Faktoren abhängen“, heißt es in der Erklärung seines Managements.

„Unmittelbar nach der Diagnose der Krankheit im März wurde die stationäre Behandlung eingeleitet, die mehrere Chemotherapien und eine kommende Stammzelltransplantation umfasst“, ließ Lobinger über sein Management mitteilen. Zu weiteren Details will er sich nicht äußern. Genauso wenig möchte er, dass über seine Krankheit spekuliert wird. Deshalb machte er sie nun öffentlich.

Harbig-Preisträger 2011 und viermal Olympia-Starter

„In so einem jungen Alter an so einer aggressiven Sache zu erkranken, ist unfassbar traurig für ihn und seine Familie“, sagte Birgit Fischer, Deutschlands erfolgreichste Olympionikin, der „Welt“: „Er war als Sportler ein Kämpfer, deshalb wird er auch in dieser Phase des Lebens ein Kämpfer sein.“ Betroffen zeigte sich auch DLV-Vizepräsidentin Dagmar Freitag: „Ich habe die Nachricht mit großer Bestürzung aufgenommen, wünsche ihm gute Besserung und hoffe, ihn zukünftig so lebensfroh wieder zu treffen, wie ich ihn in seiner aktiven Karriere kennengelernt habe.“

2003 gewann Lobinger bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham Gold, dazu holte er bei Freiluft-Europameisterschaften drei Medaillen und startete bei vier Olympischen Spielen. Bei Olympischen Spielen oder Freiluft-Weltmeisterschaften ging Lobinger jedoch leer aus. 2011 erhielt er den Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis. Mit dem Preis werden Leichtathleten geehrt, die „in Haltung und Leistung als Vorbild für die Jugend gelten“.

Nach dem Ende seiner Karriere 2012 arbeitete Lobinger als Fitness- und Athletik-Coach vor allem im Fußball. Den ehemaligen Bundesliga-Profi Alexander Hleb betreute er genauso wie Torhüter Michael Rensing. Anschließend wurde er von Ralf Rangnick für den damaligen Regionalligisten RB Leipzig verpflichtet. Bis zum vergangenen Jahr war er dort als Konditionstrainer tätig, ehe er aus privaten Gründen zurück nach München ging.

Quelle: Sport-Informations Dienst SID

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