Tim Lobinger nimmt Kurs auf Dortmund
Der deutsche Hallen-Weltmeister Tim Lobinger nimmt Anlauf auf das Sparkassen DLV-Meeting am 15. Juni in Dortmund. Denn dort geht es um eine ganze Menge Prestige. "Dortmund ist mir wichtig, denn die Qualifikation für den Europacup zählt viel", sagt er. Keine Frage, denn wer von den DLV-Athleten beim europäischen Ländervergleich auf den ersten beiden Plätzen liegt, braucht sich nach den Nominierungsrichtlinien keine Sorgen mehr zu machen und hat sein Ticket zur Weltmeisterschaft in Paris gebucht.
Konzentriert blickt Tim Lobinger dem Start in Dortmund entgegen (Foto: Kiefner)
Gerade bei dem Gerangel um die Startplätze im Stabhochsprung ist diese Offerte mehr als nur die halbe Miete. "Die nationale Konkurrenz ist mit Richard Spiegelburg und Lars Börgeling sehr ernst zu nehmen", weiß Tim Lobinger, "besonders Lars hat derzeit ein ganz besonderes Feuer."Auch wenn es in den letzten Wettkämpfen in Dessau und Hengelo nicht mehr höher als 5,60 Meter hinausging, hat der Kölner die Ruhe weg. "Die Form ist noch nicht da, bis Dortmund wird sich das ändern." Dann möchte der Sechs-Meter-Springer nach einer gezielten Vorbereitung seinen persönlichen "Dortmund-Rekord" toppen, auf seine dort bereits erzielten 5,80 Meter würde er gerne noch ein paar Zentimeter drauf packen und dann eben über den Europacup in Florenz Kurs auf die Deutsche Meisterschaften in Ulm nehmen. "Ich will in diesem Jahr unbedingt Meister werden."
WM 2009 wäre noch einmal eine Herausforderung
Tim Lobinger, der – wenn er denn die Wahl hätte - den Weltrekord einem Olympiasieg vorziehen würde, hat immer noch große Ziele und das Ende seiner Laufbahn scheint noch in ganz weiter Ferne zu liegen. Bei dem Gedanken an eine mögliche Weltmeisterschaft 2009 in Berlin blüht er auf. "Das wäre eine ganz große Herausforderung", sagt er.
Der 30-jährige, der auch nach seiner sportlichen Laufbahn der Leichtathletik verbunden bleiben möchte, ist einer, der oft und auch gerne im Mittelpunkt steht, die Aufmerksamkeit auf sich zieht und sich engagiert. Im Frühjahr kämpfte er mit einigen seiner Kollegen gegen die Regeländerungen im Stabhochsprung an. Vergeblich. "Es lohnt sich nicht, permanent Energie darin zu verschwenden, weil kein Einsehen von oben kommt", klingt er inzwischen etwas resigniert.
Öfter verliert als gewinnt
Also stellt er sich weiter den Bedingungen, die ihm geboten werden und das macht er gut. Die Rolle des Überfliegers gefällt ihm, aber er gesteht ein: "Es ist schwierig, Niederlagen zu verarbeiten, auch wenn man öfter verliert als gewinnt." Es bleibt die Frage, ob er am 15. Juni das Stadion Rote Erde als Gewinner oder Verlierer verlässt. Antwort folgt!