Tim Lobinger siegt in Linz
Tim Lobinger bestätigte am Dienstagabend beim Grand-Prix-Meeting auf der Linzer Gugl seine nach wie vor gute Form. Der Fünfte der WM in Helsinki flog im Stabhochsprung als einziger über 5,80 Meter und konnte damit die beiden US-Amerikaner Daniel Ryland und Tim Mack (beide 5,70 m) übertrumpfen. Damit wiederholte der Kölner seinen Vorjahreserfolg (5,70 m).
Tim Lobinger dreht zum Ende der Saison noch einmal auf (Foto: Chai)
"Linz ist ein Traum, es macht Riesenspaß, hier zu springen", sagte er, nachdem er sich im ausverkauften Stadion danach vergebens an 5,91 Meter versucht hatte, "ich wäre hier fast 5,91 Meter gesprungen. Die Bedingungen waren nicht optimal. Das zeigt, dass ich gut drauf bin. Ich springe in diesem Jahr auch noch höher."Als Vierter überquerte der Leverkusener Richard Spiegelburg ebenfalls 5,70 Meter, womit er seine Saisonbestleistung egalisierte. Danach verzichtete er wegen Wadenproblemen auf weitere Versuche. Mit dessen Vereinskollegen Lars Börgeling und dem Universiade-Sieger Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; bei 5,60 m) reihten sich zwei weitere Deutsche auf den Plätzen fünf und sechs ein. Vor allem Lars Börgeling zeigte mit dieser im zweiten Versuch übersprungenen Höhe wieder etwas mehr Sicherheit.
Der Hamburger Michael Stolle, der das DLV-Quintett in Linz komplettierte, konnte wegen Rückenproblemen erst gar nicht in den Wettkampf eingreifen.
Infekt gut überstanden
Die Mannheimerin Kirsten Bolm stellte sich über 100 Meter Hürden der WM-Revanche. Die ersten Fünf von Helsinki waren in Linz dabei und die Deutsche preschte nach einem guten Start in 12,75 Sekunden hinter der Jamaikanerin Brigitte Foster-Hylton (12,65 sec) und der Weltmeisterin Michelle Perry (USA; 12,70 sec) auf einen glänzenden dritten Platz.
"Ich bin super zufrieden", sagte Kirsten Bolm nach dem Rennen, "ich hatte nämlich vor dem Lauf ein wenig Bammel, weil ich nach Helsinki einen bakteriellen Infekt und bis Ende letzter Woche praktisch Laufverbot hatte."
Dwight Phillips liebt Linz
Einen hochklassigen Wettkampf zeigte Weitspringer Dwight Phillips. Der US-Amerikaner hatte im Vorfeld des Meetings angekündigt, den Weltrekord von 8,95 Meter attackieren zu wollen. Ganz so weit ging es zwar nicht, doch bereits im ersten Versuch segelte der Olympiasieger und Weltmeister auf stolze 8,57 Meter und blieb damit nur drei Zentimeter unter seiner Bestleistung, die er im vergangenen Jahr an gleicher Stelle erzielt hatte.
"Ich liebe Linz, das ist für mich einfach der beste Platz zu springen", sagte er nach dem Wettkampf. Wie bei der WM in Helsinki ließ er nach einem ersten weiten Versuch fünf ungültige Versuche folgen. Mit Miguel Pate (USA; 8,19 m) und dem Franzosen Salim Sdiri (8,10 m) knackten zwei weitere Athleten die Acht-Meter-Marke.
Nils Winter mit guter Saison
Der Leverkusener Nils Winter wollte in Linz noch einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern, musste sich dann aber mit 7,67 Metern und Platz sechs begnügen. "Die ganze zweite Saisonhälfte ist bei mir nicht mehr so gut gewesen", stellte er in seinem Fazit fest, "unter dem Strich war es aber die beste Saison, die ich je hatte."
Eine neue Bestleistung gab es über 100 Meter für den Jamaikaner Dwight Thomas bei seinem Sieg in 10,00 Sekunden. Bei den Frauen setzte sich nach einem guten Start die WM-Vierte Chandra Sturrup (Bahamas) in 11,01 Sekunden durch.
Zielwerfen auf der Gugl
Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund), U23-Europameisterin dieses Jahres, stellte sich in Linz der internationalen Diskus-Konkurrenz um die WM-Dritte Vera Pospisilova-Cechlova (Tschechische Republik), die standesgemäß mit 62,93 Metern gewann.
"Ich habe Zielwerfen gemacht", kommentierte die 22-Jährige ihre letzten drei Versuche, die bei 56,93 bzw. zweimal bei 56,83 Metern einschlugen. Zuvor hatte sie bereits 57,60 Meter erzielt. Diese Weite brachte ihr Platz fünf ein.
"Ich habe aber gemerkt, dass ich gar nicht soweit weg bin. Ich hätte gerne 58 Meter geworfen. Die zwei Plätze wären drin gewesen", sagte sie auf die vor ihr liegenden Werferinnen Aretha Hill-Thurmond (USA; 58,38 m) und Yelena Anatonova (Ukraine; 58,88 m) schielend. Zweite wurde die Polin Marzena Wysocka (59,71 m).
Form stimmt noch
In guter "Nach-WM-Form" zeigte sich der US-Amerikaner Christian Cantwell, der im Kugelstoßen 21,06 Meter erzielte. Auch die 1.500 Meter-Weltmeisterin Tatyana Tomashova präsentierte sich weiterhin spritzig. Über die selten gelaufenen 1.000 Meter setzte sie sich in sehr guten 2:34,91 Minuten durch.
Stephan Hohl (TV Huchenfeld) stieg zwei Runden vor Schluss der zwei Meilen aus, nachdem er den Anschluss zu den anderen Läufern verloren hatte. Bereits von den ersten Metern an reihte er sich am Ende des Feldes ein und mühte sich sichtlich bei dem hohen Tempo.
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