Tim Lobinger - Unzufrieden und vertragslos
Der Aufschwung bei der LG Stadtwerke München war eng mit dem Namen Tim Lobinger verbunden. Mehrere namhafte Athleten folgten ihm an die Isar. Doch jetzt droht die vielversprechende Leichtathletik-Ehe in die Brüche zu gehen. Es macht sich Unzufriedenheit breit. Der Stabhochspringer hat die Arbeit des LG-Verantwortlichen Norman Feiler, der „so gut wie alles im Verein“ steuere, in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ kritisiert.
„Ich habe seit Oktober kein Vertragsverhältnis mehr. Bei anderen Athleten, wie bei Malte Mohr, werden Prämiengelder einbehalten. Auch monatliche Bezüge fehlen“, sagte der deutsche Rekordhalter, der von „Knebelverträgen“ sprach und die fehlende Kommunikation zwischen Vorstand und Athleten anprangerte.Jetzt denkt er sogar an Abspaltung. „Vielleicht würden wir auch einen neuen Verein gründen.“ Für ihn sowie seine Kollegen Malte Mohr und Fabian Schulze scheint zumindest fest zu stehen, dem Standort München die Treue zu halten. „Wir wollen in München bleiben, weil wir den Olympiastützpunkt und den Olympiapark sehr schätzen.“
Sindelfingen statt München
Dass die Stabhochspringer am letzten Wochenende nicht bei den Bayerischen Hallen-Meisterschaften, sondern parallel in Sindelfingen antraten, bringt Tim Lobinger auch mit der momentanen Situation in Verbindung. „Wenn die vertraglichen Bedingungen für Trainer Chauncey Johnson, für mich und andere Athleten wie versprochen bis zum 30. November geregelt worden wären, wären wir alle in München gesprungen.“
Von einem „Streik“, wie in der Münchner Boulevardpresse spekuliert wurde, wollte der nun in die Kritik geratene Norman Feiler indes nach dem Meisterschaftswochenende nichts wissen. „Wenn die Stabis streiken würden, dann würden sie ja gar nicht springen“, hatte er Anfang der Woche gesagt und unter Verweis auf Trainer Chauncey Johnson angegeben, dass die Athleten mit dem Auswärtsspiel einen neuen Reiz setzen wollten.