Tim Lobinger will kein Zirkuspferdchen sein
37 Jahre und kein bisschen müde. Stabhochsprung-Routinier Tim Lobinger nimmt wieder Anlauf, die EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) vor Augen und das nächste Olympiajahr als Fernaufgabe. „2012 ist mein erklärtes Ziel. Wenn es natürlich peinlich wird und ich das Zirkuspferdchen bin, dann mache ich schon vorher Schluss. Ich hoffe aber, soweit lass’ ich es nicht kommen“, sagt der Münchner.
Mit einem Pfingstdoppel ist Tim Lobinger endgültig in die neue Freiluftsaison gestartet. 5,50 Meter waren es am Samstag an der heimischen Isar, vom Gegenwind gebremst 5,41 Meter am Montag in Rehlingen.„Das ist zumindest ein Anfang. Ich komme dieses Jahr wesentlich besser rein als letztes Jahr“, meint der Sechs-Meter-Springer, „in Rehlingen hätte ich schon 5,70 Meter springen können, das hatte sich im Training angedeutet. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass es in diesem Jahr nicht so ein Gegurke wird wie im letzten.“
„Dann lernen wir Spanisch“
Ein Gegurke wäre auch hinderlich, soll der Traum der drei Münchner Tim Lobinger, Fabian Schulze und Malte Mohr wahr werden. Zu dritt wollen sie zur EM fahren. „Im nationalen Vergleich haben wir berechtigte Chancen, weil wir alle sehr gut durch den Winter gekommen sind. Man kann von uns erwarten, dass wir alle 5,70 Meter springen. Es ist nur noch die Frage, dass wir es am richtigen Tag springen und dann lernen wir Spanisch.“
Vor dem Spanisch-Kurs hat Tim Lobinger allerdings wieder zahlreiche Wettkämpfe terminiert. „Es sind so viele wie eh und je“, sagt er und packt die Sachen schon für Dessau (28. Mai), Hengelo (Niederlande; 30. Mai) und Wien (Österreich; 1. Juni). „Manche werden auch im Alter nicht klüger.“
Dass Alter nicht vor Leistung schützt, steht für den EM-Dritten ohnehin fest. „So lange ich im Training noch sehe, ich bin dran und teilweise sogar noch besser, gibt es keinen Grund frustriert aufzuhören, sondern einfach nur: Weitermachen, weitermachen, weitermachen.“ Aber auf keinen Fall als Zirkuspferdchen.