Tim Mack überfliegt in Monaco 6,01 Meter
Das mit fast drei Millionen Dollar dotierte World Athletics Final in Monaco beschließt an diesem Wochenende den Olympiasommer in der Leichtathletik mit einem hochkarätigen Zwei-Tages-Showdown. Am Samstag sorgte der Stabhochsprung-Olympiasieger Tim Mack (USA) mit 6,01 Metern, seinem ersten Sprung über die magische Sechs-Meter-Marke überhaupt, für den Höhepunkt.
Tim Mack zeigte in Monaco, dass sein Olympiasieg kein Zufall war (Foto: Chai)
Drei der sechs eingeladenen DLV-Athleten gingen bereits in der ersten Halbzeit des Events an den Start. Das beste Resultat, das 12.000 US-Dollar Prämie wert war, verbuchte dabei als Drittplatzierte Steffi Nerius auf ihrer Habenseite.Die Olympia-Zweite im Speerwurf erzielte 61,16 Meter, konnte damit aber diesmal Olympiasiegerin Osleidys Menendez (Kuba; 66,20 m) und Nikola Brejchova (Tschechische Republik; 64,58 m) nicht Paroli bieten. Für die Leverkusenerin geht es am Montag von Monaco aus direkt weiter nach Athen, wo sie bei den Paralympics zwei Athleten als Trainerin betreut.
"Der dritte Platz ist okay, ich wollte aber Zweite werden. Ich bin echt platt. Ich war schon zum Ende der Saison jetzt ziemlich fertig. Die Schulter war zu, es ging gar nichts mehr. Ich bin froh, dass die Saison nun vorbei ist", sagte Steffi Nerius nach dem Wettkampf und vor dem bald anstehenden verdienten Urlaub in südlichen Gefilden.
Tim Lobinger Vierter
Der deutsche Stabhochspringer Tim Lobinger konnte seinen Vorjahreserfolg beim World Athletics Final nicht wiederholen. Nach übersprungenen 5,60 Metern scheiterte der Kölner an 5,70 Metern, was am Ende Platz vier bedeutete und seiner Saison keinen finalen Glanz mehr verlieh. Der spätere Sieger, standesgemäß Olympiasieger Tim Mack (USA), überflog am Ende des samstäglichen Programms erfolgreich die Weltjahresbesthöhe von 6,01 Metern und hatte sich damit alle Aufmerksamkeit verdient.
Die Magdeburgerin Nadine Kleinert, die dritte DLV-Athletin im Bunde, erzielte als Vierte im letzten Durchgang des Kugelstoßens mit 17,97 Metern ihre beste Weite. Bei der deutschen Olympia-Zweiten war aber in Monaco ebenso schon die Luft raus wie bei den meisten ihrer Kolleginnen. Lediglich Nadezhda Ostapchuk (Belarus; 19,23 m) übertraf noch die 19-Meter-Marke.
Nervenstarker Christian Olsson
Einer der Höhepunkte war am Samstag auch der Dreisprung-Sieg von Christian Olsson. Der schwedische Golden-Leauge-Triumphator und Olympiasieger bewies Nervenstärke, holte sich mit 17,66 Metern im dritten Versuch den Sieg, nachdem er zuvor zweimal die 17 vor dem Komma verpasst hatte.
Doppel-Olympiasiegerin Kelly Holmes ballte ihrerseits im Ziel die Faust. Wie schon in Athen profitierte sie auch im Fürstentum über 1.500 Meter von einem überlegten Rennen, bei dem sie nach 4:04,55 Minuten als Siegerin die Uhr zum Stillstand brachte und die russische Weltmeisterin Tatjana Tomashova (4:05,18 min) auf der Zielgerade noch niederkämpfte. Nach diesem gelungenen Auftritt ist auch ein weiterer Start der Britin über 800 Meter am morgigen Sonntag nicht unwahrscheinlich.
Hochsprung-Olympiasiegerin Yelena Slesarenko (Russland) bestätigte mit 2,01 Metern den Trend der letzten Wochen. Die südafrikanische Weltmeisterin Hestrie Cloete (1,95 m) wurde nur Fünfte.
Bemerkenswert waren außerdem die Siege von Asafa Powell (Jamaika) über 100 Meter (9,98 sec bei Gegenwind) und der kampfstarke Auftritt der bei Olympia bitter enttäuschenden Weltrekordhalterin Elvan Abeylegesse (Türkei; 14:59,19 min) auf den 5.000 Metern.
Geschlagene Olympiasieger
Weit von ihrer Olympiaform war die Athen-Siegerin Fani Halkia über 400 Meter Hürden entfernt. Eine wenig berauschende Zeit von 55,10 Sekunden bescherte der Griechin deutlich hinter der US-Amerikanerin Sandra Glover (54,57 sec), die sich nun mit 30.000 US-Dollar Siegprämie über ihre verpasste Olympiateilnahme hinwegtrösten kann, nur Rang vier.
Zu den unterlegenen Olympiasiegern gehörten am Samstag außerdem Diskuswerfer Virgilius Alekna (Litauen), der in einem mäßigen Wettkampf ohne deutsche Beteiligung nur Vierter wurde, und Weitspringerin Tatjana Lebedeva, die sich diesmal - insgesamt erst zum zweiten Mal in diesem Sommer - ihrer russischen Landsfrau Irina Simagina (6,74 m) um zwei Zentimeter geschlagen geben musste. Insgesamt unterstrichen die russischen Weitenjägerinnen wie schon in Athen mit Tatjana Kotova auf der Drei wieder ihre flächendeckende Dominanz in diesem Jahr.
Am morgigen Sonntag rückt vor allem der Auftritt der russischen Stabhochsprung-Olympiasiegerin Yelena Isinbayeva in den Blickpunkt des World Athletics Final. Aus dem deutschen Lager treten noch Tobias Unger (200m), Irina Mikitenko (3.000m) und Franka Dietzsch (Diskus) an.
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