Tim Montgomery gesperrt - Weltrekord annulliert
Der US-Sprinter Tim Montgomery und dessen Kollegin Chryste Gaines wurden vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne (Schweiz) eines Dopingvergehens für schuldig befunden. Beide sind rückwirkend zum 6. Juni diesen Jahres für zwei Jahre gesperrt. Als Belastungszeugin fungierte Sprinterin Kelli White (USA).
Tim Montgomery ist gesperrt und verliert seinen früheren Weltrekord (Foto: Listl)
Tim Montgomery werden dem Beschluss entsprechend alle Wettkampfergebnisse seit dem 31. März 2001 aberkannt. Damit verliert er auch den früheren Weltrekord über 100 Meter (9,78 sec), den er am 14. September 2002 in Paris gelaufen war. Bei Chryste Gaines werden alle Ergebnisse ab dem 30. November 2003 annulliert. Beide waren durch den vor zwei Jahren losgetretenen US-Dopingskandal um die Firma Balco in das Fadenkreuz der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) geraten. Nachdem ihnen in den Staaten eine Vier-Jahres-Sperre drohte, brachten die Athleten ihre Fälle vor den Internationalen Sportgerichtshof, der nun abschließend seine Entscheidung bekannt gab. Dem Urteil waren verschiedene Anhörungen vorausgegangen.
Tim Montgomery und Chryste Gaines wurden nun, ohne dass ein positiver Dopingbefund vorlag, eines Regelverstoßes schuldig gesprochen. Die ihrerseits bereits zuvor überführte und schließlich geständige Sprinterin Kelli White (USA) hatte ihre beiden Landsleute belastet. Sie erklärte, beide, Tim Montgomery bereits im März 2001 bei einem Aufenthalt in Portugal, hätten ihr gegenüber die Verwendung von verbotenen Substanzen aus dem Balco-Labor erwähnt. Die Aussagen der Belastungszeugin wurden als glaubhaft eingestuft.