Tina Kron - Von Osaka nach Berlin?
Hürdenläuferin Tina Kron (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) konnte sich im Halbfinale bei der Weltmeisterschaft in Osaka (Japan) am Dienstagabend für ihre mäßige Vorlaufzeit rehabilitieren. Mit 56,05 Sekunden und einem fünften Platz verpasste sie zwar das Finale, doch das große Ziel ist für die 26-Jährige nur aufgeschoben.

Tina Kron hat große Ziele (Foto: Chai)
Auf der Außenbahn neun gestartet, war der Weg für Tina Kron frei - nur zehn Hürden standen ihr im Weg, der Vorlauf war längst abgehakt. Die zweite Chance nutzte die Saarländerin, um ihre Nominierung zu rechtfertigen, obwohl die erste Runde schon überstanden war. Dass eine deutsche Athletin an der WM teilnehmen und dann auch im Halbfinale stehen könnte, war klar. Aber Tina Kron? "Für mich und meinen Trainer war das nach den Trainingsergebnissen nicht so überraschend wie für andere. Wir sind nicht aus allen Wolken gefallen", gab sich die WM-Debütantin nach dem Rennen in ihrem Saisonfazit selbstbewußt. Zweifelsohne ist das Halbfinale für Tina Kron ein großer Erfolg, zumal auch die Zeit am Ende ihre tatsächliche Leistungsstärke widerspiegelt. "Als WM-Neuling bin ich sehr stolz darauf, es ins Halbfinale geschafft zu haben. Das war die zweitbeste Zeit, die ich jemals gelaufen bin. Trotzdem war ich mit dem Lauf nicht ganz zufrieden. Das Rennen war nicht fehlerfrei."
Ziel: Finale Berlin 2009
Nicht fehlerfrei heißt, da geht noch etwas. Für Tina Kron ist ihre Leistungsfähigkeit noch längst nicht ausgereizt: "Bei der WM in Berlin würde ich 2009 gern in den Endlauf kommen. Dafür möchte ich im nächsten Jahr stabil um die 55,50 Sekunden laufen, vielleicht mit einem Ausrutscher nach unten. Um dieses Ziel zu erreichen, werde ich mich peu á peu weiterentwickeln müssen, so wie bisher."
Die Weltmeisterschaft in Osaka bleibt für Tina Kron ein Wechselbad der Gefühle. Mit einer nervösen Vorstellung im Vorlauf qualifizierte sie sich für das Halbfinale und hinterließ dort einen stärkeren Eindruck. Der Gesamteindruck ihres ersten großen internationalen Auftritts fällt erfreulich aus: "Die positiven Dinge überwiegen. Ich nehme viele Erfahrungen mit und weiß jetzt Bescheid, wie es bei einer WM zugeht."
Keine Senkrechtstarterin
Diese Erfahrung kann ihr tatsächlich 2009 bei der Heim-WM in Berlin hilfreich sein. "Ich war noch nie eine Senkrechtstarterin. Mit 26 Jahren war das mein erstes internationales Großereignis. Bei mir ist es wie mit einem guten Wein, von Jahr zu Jahr besser."
Im Finale am Freitag kann die junge Frau mit den großen Zielen ihre zukünftigen Konkurrentinnen noch einmal genau unter die Lupe nehmen. Dort kommt es zum Duell zwischen der Titelverteidigerin Yuliya Pechenkina (Russland) und Jana Rawlinson (Australien), die im Halbfinale mit 53,57 Sekunden die schnellste Zeit vorlegte.
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