Tino Häber im Finale, Matthias de Zordo raus
Enttäuscht hat Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) am Mittwoch das Olympia-Stadion von London (Großbritannien) verlassen. Ohne gültigen Versuch musste der Weltmeister in der Qualifikation im Speerwerfen die Segel streichen. Tino Häber (LAZ Leipzig) erreichte mit 80,39 Metern dagegen das Finale am Samstag (11. August).
Drei ungültige Versuche für Matthias de Zordo - mit diesem Ergebnis setzt sich die schwarze Serie in diesem Sommer fort. Der Weltmeister kämpfte mit Ellenbogenproblemen und wurde nicht rechtzeitig für Olympia fit. Enttäuscht von seinen Würfen machte der 24-Jährige seine Versuche ungültig. Ganz verzichtet hatte er auf einen Start bei der EM in Helsinki (Finnland) und bei den Deutschen Meisterschaften.Tino Häber tat sich zu Beginn schwer, wie auch viele seiner Konkurrenten. Nach 78,19 Metern im ersten Versuch und einem verunglückten zweiten musste eine Steigerung her. Das klappte: Der Speer flog im dritten Durchgang auf 80,39 Meter. Danach war zittern angesagt: Gerade so reichte die Weite, um als Zwölfter das Finale zu erreichen.
Vítezslav Veselý (Tschechische Republik) machte deutlich, dass Gold nur über ihn geht: Gleich im ersten Versuch erzielte er mit 88,34 Metern Bestleistung und festigte seine Position als Jahresbester der Welt. Andreas Thorkildsen (84,47 m) machte deutlich, dass er sich nicht so leicht geschlagen geben wird, zwei olympische Goldmedaillen hat der Norweger schon im Schrank. Mit dem letzten Versuch rettete sich auch Tero Pitkämäki (Finnland; 83,01 m) ins Finale.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Tino Häber (LAZ Leipzig):
Es war nervenaufreibend. Das Problem ist die lange Zeit zwischen dem Aufwärmen und dem Wettkampf drinnen, das sind achtzig Minuten insgesamt vom ersten Call bis zum Wettkampfbeginn. Da sich so richtig warm zu halten und dann hundert Prozent zeigen zu können, das ist nicht so einfach. Da muss man erst einmal wieder richtig reinkommen und wieder warm werden im Stadion. Da fehlt mir vielleicht auch noch ein bisschen die Erfahrung. Ich habe mich draußen schon relativ locker gefühlt, deshalb wollte ich nicht soviel Pulver verschießen. Der erste Versuch war ein guter Einstieg, der zweite war zu flüchtig. Da kam der Arm zu zeitig. Der dritte ging dann in die Richtung, so wie ich es mir vorgestellt habe. Aber immer noch nicht hundert Prozent. Von der Physis her wäre noch mehr drin gewesen. Aber das sind dann Kleinigkeiten, Nuancen und Bruchteile einer Sekunde, die dann über eine große oder eine geringe Weite entscheiden. Meine Aufregung war schon recht ordentlich. Da erschreckt man schon, wenn man reinkommt. Selbst die Speerwerfer werden begrüßt, das ist richtig ungewohnt für mich. Auch während dem Wettkampf war die Stimmung sehr gut. Selbst beim 79-Meter-Wurf klatschen die Zuschauer. Das ist schon eine schöne Sache.
Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05): Ich würde es nicht auf die Verletzung schieben. Fehlende Vorbereitung kommt besser hin. Aber das soll alles keine Ausrede sein. Ich habe nie die Hoffnung verloren, dass ich es noch schaffe, hier richtig gut zu werfen. Es hat im Training aus geklappt. In Kienbaum habe ich aus dem Fünfer-Rhythmus eine 78 geworfen. Das hat mir noch einmal Auftrieb gegeben. Ich weiß nicht, ob es der Kopf war, den ich nicht frei bekommen habe. Das ist jetzt schwer zu sagen. Auch technische Probleme waren dabei gewesen.
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