Titel für Sabine Zimmer und André Höhne
Den ersten Titel der diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Ulm sicherte sich am Samstagmorgen Sabine Zimmer über 5.000 Meter Bahngehen. Die Potsdamerin setzte sich von Beginn an an die Spitze des Frauenfeldes und holte in 21:05,49 Minuten einen genauso souveränen Sieg wie André Höhne (SCC Berlin) in 39:27,33 Minuten über 10.000 Meter bei den Männern.
Sabine Zimmer sicherte sich locker den Titel (Foto: Gantenberg)
Während Sabine Zimmer im vergangene Jahr noch in 20:11,45 Minuten einen neuen Deutschen Rekord gegangen war, reichte ihr am Samstag eine fast eine Minute langsamere Zeit zum Sieg. Wirklich erschöpft schien die 25-Jährige im Ziel nicht zu sein, obwohl sie pro Runde etwa je 50 Meter Vorsprung mehr zwischen sich und die Konkurrenz legte. "Das sind ja auch nur 5.000 Meter", lachte sie. "Ich befinde mich zur Zeit voll im 20er-Training für die EM in Göteborg."Dort will die Deutsche Meisterin über 20 Kilometer endlich zum Saisonhöhepunkt eine gute Leistung zeigen. "Ich hoffe, dass ich nicht kurz vorher wieder krank werde, so wie letztes Jahr." Die weiteren Medaillen sicherten sich die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin über 3.000 Meter Jenny Grasse (Erfurter LAC) in 23:18,23 Minuten vor der Dessauerin Kathrin Schulze (23:43,37 min).
André Höhne knapp über Bestleistung
Der Sieger bei den Männern, André Höhne, zeigte sich weitestgehend zufrieden mit seiner Leistung, auch wenn es mit der anvisierten neuen Bestzeit nicht klappte. Hinter dieser Zeit blieb er knapp drei Sekunden zurück. Direkt aus dem Trainingslager in Kienbaum bestritt der 28-Jährige den Wettkampf. "Ich habe bis gestern voll trainiert. Es war auf jeden Fall ein Lichtblick in Richtung EM in Göteborg."
"Insgesamt war es ein durchwachsenes Jahr, mit einigen Verletzungen. Ich habe an einer Abendschule mein Abitur nachgeholt, aber die letzten Wochen liefen ganz gut", erzählt er. "Anfang der Saison wollte ich ja eine Medaille bei der EM, jetzt ist mein Ziel, unter die Top fünf zu kommen. Im nächsten Jahr will ich dann ganz oben anklopfen", kündigt er an.
Andreas Erm meldet sich zurück
Andreas Erm (SC Potsdam) sortierte sich am Anfang erst einmal auf Position vier ein, ging zu Beginn des letzten Kilometers aber noch auf Platz zwei vor und verteidigte diesen bis ins Ziel, das er nach 40:42,13 Minuten vor Maik Berger (SC Potsdam; 40:45,64 min) erreichte. Für Andreas Erm war es der erste Wettkampf nach eineinhalb Jahren voller Verletzungen. Etwas überrascht war er, dass er dabei gleich auf dem Podest landete.
"Das war heute ein gutes Schnelligkeitstraining, aber ich kann das Tempo von früher noch nicht wieder gehen", war sein Fazit. "Ich trainiere jetzt weiter durch und werde auch keine großen Pausen machen." Unterbrechen und auch reduzieren wird er sein Training voraussichtlich nur in drei Wochen, wenn er zum ersten Mal Vater einer Tochter wird. "Aber ich kann auf jeden Fall wieder schmerzfrei trainieren, werde die Umfänge langsam steigern und bin optimistisch für die nächste Saison."
Einziger Wermutstropfen war die fehlende Unterstützung durch das Publikum, das einfach noch nicht den Weg ins Stadion gefunden hatte. "Andrés Leistung hätte auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient", meint Andreas Erm. "Das einzige, was hier an Wettkampf erinnert, ist eigentlich, dass draußen der Trainier steht und einem die Zeiten zuruft." Und auch Sabine Zimmer bedauerte die fehlende Kulisse. "Das ist schon ein bisschen deprimierend wenn man sieben Stunden anreist und dann nichts los ist."