Titelverteidiger fehlen in Trier
Die Nachricht drückte bei den Trierer Silvesterlauf-Machern nur kurz auf die Weihnachtsstimmung: Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) kann beim 19. Silvesterlauf in Trier ihren Titel über 5 Kilometer nicht verteidigen. Und auch Vorjahressieger Moses Kipsiro aus Uganda wird nicht laufen. Die Bescherung in Deutschlands ältester Stadt ist aber trotzdem gerettet.
Denn zum einen wird die Frohnatur "Mocki" auch ohne sportliche Ambitionen die letzten beiden Tage des Jahres an der Mosel verbringen. Zum anderen trägt der sechstschnellste 10.000-Meter-Läufer aller Zeiten, Micah Kogo, den Glanz olympischen Edelmetalls in Deutschlands älteste Stadt.Sabrina Mockenhaupt pendelt zurzeit regelmäßig nach München, um ihr lädiertes Knie in der Praxis von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, dem Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, behandeln zu lassen. Ablenkung von ihren Verletzungssorgen, die die Vorjahressiegerin nötigen, ihren Titel beim bedeutendsten deutschen Jahresabschlusslauf kampflos abzugeben, werden Sabrina Mockenhaupt ihre Auftritte am 30. und 31. Dezember bringen.
Am vorletzten Tag des Jahres gibt Sabrina Mockenhaupt (um 15 Uhr) unter anderem zusammen mit 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) im Einkaufszentrum "Trier Galerie" direkt an der Silvesterlauf-Strecke eine Autogrammstunde. Während der Rennen am 31. Dezember wird "Mocki" ihren Fans auf dem Trierer Hauptmarkt vielleicht sogar näher sein, als wenn sie laufen würde. "Sabrina Mockenhaupt bedauert es sehr, dass sie nicht laufen kann. Aber sie wird da sein", verspricht der Silvesterlauf-Vereins-Vorsitzende Berthold Mertes.
Auch Moses Kipsiro fehlt
Als wenn die Nachricht von Sabrina Mockenhaupts Verletzung in der Weihnachtszeit nicht genügen würde, platzte auch die alles andere als frohe Botschaft, dass der Gewinner der vergangenen drei Jahre, Moses Kipsiro, ebenfalls nicht laufen könne. Der 22 Jahre alte Olympia-Vierte laboriert seit einigen Tagen an einer Wadenverletzung.
Die Weihnachtsfreude schien den Silvesterlauf-Machern vermiest worden zu sein. Doch dann kam zu den unerfreulichen die gute Nachricht, dass der sechstbeste 10.000-Meter-Läufer aller Zeiten am 31. Dezember auf dem Trierer Hauptmarkt auflaufen wird: Micah Kogo kehrte im August mit Olympia-Bronze über 10.000 Meter aus Peking zurück. Vor dem 22-Jährigen aus Burnt Forest im kenianischen Rift Valley, der auf den 25 Stadionrunden eine Bestzeit von 26:35,63 Minuten vorweisen kann, lagen im "Vogelnest" nur Weltrekordler Kenenisa Bekele und Sileshi Sihine. Die beiden Äthiopier mussten olympischen Rekord laufen, um Micah Kogo hinter sich zu lassen.
"Micah Kogo ist noch stärker einzuschätzen als Moses Kipsiro. Ich gehe davon aus, dass der Streckenrekord weg ist. Der ist überfällig", sagt Berthold Mertes. Die Bestzeit im Lauf der Asse über acht Kilometer steht seit elf Jahren bei 22:21 Minuten. Den Rekord lief 1997 bei damals frühlingshaften Temperaturen der Kenianer Isaac Kariuki. Moses Kipsiro, der vor wenigen Wochen geheiratet hat, blieb zuletzt nur wenige Sekunden über der Marke. Die Frage scheint nun nur noch, wie hoch Micah Kogo die Messlatte für das Jubiläumsjahr 2009 (20. Silvesterlauf in Trier) legen wird.
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