Tobias Giehl und David Gollnow trotzen Wind
Am ersten Tag der Deutschen Hochschulmeisterschaften in Kassel haben Carolin Walter (Uni Karlsruhe; 54,41 sec) und David Gollnow (LMU München; 46,97 sec) am Samstag über 400 Meter gewonnen. Über 400 Meter Hürden waren Christiane Klopsch (Uni Frankfurt; 58,28 sec) und Tobias Giehl (TU München; 50,95 sec) die Schnellsten. Martin Günther (LG Eintracht Frankfurt; 2,10 m) feierte außerhalb der Wertung nach seinem Achillessehnenriss sein Comeback im Hochsprung.
Wind und kühle Temperaturen machten den Langsprintern im Kassler Auestadion das Leben schwer. Die schwierigen Bedingungen gaben für David Gollnow den Ausschlag, über die Flachstrecke anzutreten und nicht über die Hürden. In 46,97 Sekunden blieb der Münchener nur knapp vier Zehntel über seiner Bestzeit. "Der Gegenwind auf der ersten Geraden hat viel Kraft gekostet. Hinten raus war es okay", lautete das Urteil des Deutschen Meisters über 400 Meter Hürden.Am kommenden Samstag (19. Mai) in Jena will er sich über seine Spezialstrecke zum ersten Mal an der EM-Norm (50,30 sec) versuchen, das große Ziel ist aber Olympia. Auch die dafür geforderten 49,30 Sekunden traut sich der 23-Jährige zu.
Guter Einstieg für Tobias Giehl
Gerade im Kampf um die EM-Startplätze könnte es über 400 Meter Hürden im DLV-Lager eng werden. Die Europameisterschaften in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) sind auch das Ziel von Tobias Giehl, der in 50,95 Sekunden den Deutschen Hochschul-Titel gewann. "Mit dem Einstieg bin ich zufrieden. Besonders, weil ich in den letzten Jahren schwer in die Saison gekommen bin", erklärte der ehemalige U20-Europameister.
Der 20-Jährige hatte im vergangenen Jahr zuerst Mühe, unter 51 Sekunden zu bleiben, bevor er sich bei den Deutschen Meisterschaften in Kassel auf 49,81 Sekunden verbesserte und Zweiter wurde.
Titel für Carolin Walter
Für Carolin Walter soll der Sieg über 400 Meter (54,41 sec) nur der erste Streich des Wochenendes gewesen sein. Am Sonntag geht sie auch noch über ihre Spezialstrecke 800 Meter an den Start. "Ich bin zum ersten Mal seit vier Jahren aus dem Startblock gelaufen. Ich hätte zwar gerne eine 53 vor dem Komma gehabt, aber es war okay."
Mehr erhofft hatte sich auch Christiane Klopsch über 400 Meter Hürden (58,28 sec). "Ich hatte das Gefühl, an allen zehn Hürden den Wind gegen mich zu haben. Ich musste schon auf der Gegengeraden den Rhythmus umstellen." Nach ihrem guten Saisonauftakt in Pliezhausen über 300 Meter Hürden (40,5 sec) ist die Deutsche Meisterin sicher, dass mehr drin ist. "Ich fühle mich im Moment extrem fit." Die nächste Chance gibt es am kommenden Samstag (19. Mai) in Jena.
Comeback von Martin Günther
Der Knoten bei Martin Günther platzte erst, als der Wettkampf eigentlich schon vorbei war. Dreimal war er an 2,14 Metern gescheitert, durfte zu Trainingszwecken aber noch einmal anlaufen. Auf Anhieb flog der Frankfurter dann nicht nur über 2,14 Meter sondern auch über 2,18 Meter. "Ich habe gezeigt, dass ich wieder springen kann." Probleme macht noch der Anlauf.
An den vor 15 Monaten verletzten Fuß denkt er nicht mehr. "Ich fühle mich immer noch pudelwohl", erzählte der 25-Jährige. EM und Olympia gibt er als Ziele aus. "Das Training lief gut, es spricht nichts dagegen."
Über 100 Meter stieß Carolyn Moll einen Freudenschrei aus, nachdem die Uhr für sie bei 11,62 Sekunden stehen blieb. 2,7 Meter pro Sekunde Rückenwind waren aber etwas zuviel, damit die Leistung in der Bestenliste auftaucht. Bei den Männern siegte Nils Müller (HS Rhein Main) in 10,61 Sekunden.
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