Tobias Scherbarth fliegt zur EM-Norm
Tobias Scherbarth ist im Anflug auf die Hallen-EM in Göteborg (Schweden, 1. bis 3. März). Mit 5,65 Metern erfüllte der Leverkusener am Samstag vor heimischer Kulisse gleich im ersten Wettkampf des Winters die Norm. Insgesamt nutzten 105 Stabhochspringer die Gelegenheit, zu einer ersten Standortbestimmung im neuen Jahr.
Stabhochspringer Tobias Scherbarth ist wieder auf dem Weg nach oben. Der 27-Jährige flog in der Leverkusener Fritz-Jacobi-Halle im zweiten Durchgang über 5,65 Meter - ein Jahresauftakt nach Maß. Die Norm für die Hallen-Europameisterschaft Anfang März in Göteborg hat der oft von Verletzungen zurückgeworfene Athlet damit schon erfüllt.„Die deutschen Stabhochspringer sind stark, da sind die Tickets noch lange nicht verteilt. Allerdings ist der straffe Zeitplan mit Qualifikation und Finale an zwei aufeinander folgenden Tagen für meine lädierten Füße Gift“, blickte der Leverkusener auf die Hallensaison und einen möglichen EM-Start voraus. Bis einschließlich 5,55 Meter nahm er alle Höhen im ersten Versuch.
In der Vorbereitung hatte er vier Wochen in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona verbracht. Dort hatte Tobias Scherbarth vor Weihnachten zusammen mit seinem mit 5,35 Metern auf Platz fünf notierten Klubkollegen Michel Frauen, dem Peking-Olympiasieger Steve Hooker (Australien), dem britischen Stabhochsprung-Rekordhalter Steven Lewis und dem Hochsprung-Weltmeister von 2007, Donald Thomas (Bahamas), unter Dan Pfaff trainiert.
Konstantinos Filippidis auf Rang zwei
Der Olympia-Siebte Kostantinos Filippidis, mit 5,75 Metern griechischer Hallenrekordler, bewältigte in Leverkusen ebenfalls 5,65 Meter. Der Zweitplatzierte versuchte sich dreimal am neuen Landesrekord von 5,77 Metern, scheiterte aber knapp. Der DM-Fünfte Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen) kam mit 5,45 Metern auf Rang drei.
Karsten Dilla debütierte als Vierter im roten Hemd des TSV Bayer 04 Leverkusen. Der DM-Dritte, der im Dezember acht Tage auf Fuerteventura (Spanien) unter kanarischer Sonne trainieren konnte, überwand 5,35 Meter - immerhin die Norm für die Hallen-DM.
Rens Blom (Niederlande), 2005 Weltmeister und zwischenzeitlich in seinem Heimatland Stabhochsprung-Bundestrainer, kehrte nach als Sechster mit 5,15 Metern ins Aktivenlager zurück. „Ich bin noch in der Findungsphase und habe heute auf zu weiche Stäbe gesetzt“, meinte der 35-Jährige. „Mir fehlen zurzeit noch die Technikeinheiten aus langem Anlauf, aber das wird schon“, gab sich Rens Blom optimistisch, zumal seine leistungsdiagnostischen Werte größtenteils besser als 2007 und 2008 seien.
Anika Rohloff über 4,20 Meter
Den Wettbewerb der Frauen dominierte Annika Roloff (MTV Holzminden) mit 4,20 Metern. Franziska Kappes (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4,00 m) und Daniel Spiegelhoff (LAZ Rhede; 5,00 m) gewannen in der U20. Insgesamt nahmen 105 Stabhochspringer an der ganztägigen Veranstaltung teil - getreu dem Motto „Von der Schülerklasse bis zur Weltklasse“.
Bei der „Jumper´s Night“ genannten After-Show-Party schlug der Stimmungspegel fast so hoch aus wie während des Wettkampfes selbst. Einen ersten Höhepunkt hatte das Ereignis schon am Vorabend - mit Vorträgen von Danny Ecker mit dem Titel „Höhepunkte meiner Karriere“ und der ehemaligen Speerwerferin Steffi Nerius („Mein Weg zum Erfolg“) sowie einer lockeren Gesprächsrunde mit den beiden früheren Weltklasseathleten.
Schon seit Donnerstag hielten sich 30 A-, B- und C-Kaderathleten in Leverkusen zu einem Lehrgang auf. Strippenzieherin des Spektakels war Christine Adams, 1996 und 2000 Vize-Europameisterin in der Halle.