| Stabhochsprung-Meeting Landau

Tobias Scherbarth und Hendrik Gruber kratzen an WM-Norm

Adrián Vallés aus Spanien hat am Mittwochabend das Stabhochsprungmeeting in Landau gewonnen. Zweiter wurde Pawel Wojciechowski. Beide übersprangen 5,70 Meter. Tobias Scherbarth (TSV Bayer Leverkusen) schnitt mit 5,60 Metern mit Rang drei als bester DLV-Athlet ab.
Thorsten Eisenhofer

Das Stabhochsprungmeeting in Landau hat sein besonderes Flair. Gesprungen wird auf dem Obertorplatz inmitten der Innenstadt. Die Anlage wird umsäumt von Wohnhäusern, Cafés und Restaurants sowie natürlich den Zuschauern. Unter diesen war diesmal mit Erki Nool (Estland) auch Olympiasieger im Zehnkampf von 2000.

Erki Nools Bestmarke im Stabhochsprung liegt übrigens bei 5,65 Meter. Der Este hätte mit dieser Leistung in Landau gar keine schlechte Rolle gespielt. Als es am Mittwochabend aber um den Sieg bei dem Stabhochsprungmeeting ging, hätte er allerdings keine Chance mehr gegen die Spezialisten gehabt. Zwei Athleten übersprangen die 5,70 Meter: Der Spanier Adrián Vallés, der erstmals in seiner Karriere bei einem Springen in Deutschland am Start war, und Pawel Wojciechowski aus Polen. Vallés im ersten Versuch, Wojciechowski zog im dritten Durchgang nach.

Anschließend versuchten sich beide an 5,75 Metern, konnten diese Höhe aber nicht mehr überwinden. Der Spanier war somit der Sieger und garnierte seinen Erfolg mit einer neuen persönlichen Bestleistung. Der Meetingrekord von 5,85 Metern, gehalten von Konstantinos Filippidis, blieb also bestehen. Der Grieche, der in den vergangenen Jahren in Landau immer zu den besten Springern gehörte, musste verletzungsbedingt absagen. Er wurde vergangene Woche am Meniskus operiert.

Tobias Scherbarth und Hendrik Gruber versuchen sich an 5,70 Meter

An 5,70 Meter scheiterten Tobias Scherbarth und auch sein Leverkusener Vereinskollege Hendrik Gruber. Scherbarth stellte mit 5,60 Metern immerhin eine Saisonbestleistung auf. „Meine Gefühlslage ist ein bisschen ambivalent“, sagte der 31-Jährige: „Klar freue ich mich über die Saisonbestleistung, aber ich wäre natürlich auch gerne die WM-Norm von 5,70 Meter gesprungen.“

Tobias Scherbarth, der mit 5,50 Metern angereist war, blickt aber optimistisch in Richtung der Deutschen Meisterschaften in zehn Tagen in Erfurt (8./9. Juli), auch, weil „der Trend nach oben geht. Und ich habe schon öfter gezeigt, dass ich mit Drucksituationen umgehen kann“, so der Leverkusener, der in Erfurt Titelverteidiger ist.

Hendrik Gruber, der am Wochenende Deutschland bei der Team-EM vertreten hatte, übersprang 5,50 Meter im zweiten Versuch und ließ dann 5,60 Meter aus. Für ihn war bei 5,70 Meter dann Endstation. „Ein Versuch war richtig knapp, darüber ärgere ich mich, weil die 5,70 Meter möglich waren“, sagte der 30-Jährige, für den die Höhe auch eine Saisonbestleistung gewesen wäre. „Ich habe gemerkt, dass mir noch Sprünge mit den härtesten Stäben fehlen.“

Oleg Zernikel scheitert nur knapp an neuer Bestleistung

Es bleibt also weiter dabei, dass nur Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,80 m) und Torben Laidig (WGL Schwäbisch Hall; 5,70 m) die WM-Norm gemeistert haben. Denn auch Karsten Dilla (TSV Bayer Leverkusen), der im vergangenen Jahr mit 5,70 Metern in Landau Zweiter wurde und die Norm für Olympia sprang, schied bei 5,40 Metern aus. Es blieb bei 5,20 Metern und Rang zehn. Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) übersprang 5,30 Meter und wurde Achter. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) blieb ohne gültigen Versuch.

Lokalmatador Oleg Zernikel (ASV Landau), zuletzt Deutscher U23-Vizemeister und für die U23-EM in Bydgoszcz (Polen; 13. bis 16. Juli) nominiert, wurde mit 5,40 Metern Sechster. Sein dritter Versuch an 5,60 Meter sah gar nicht so schlecht aus. Diese Höhe wäre eine neue persönliche Bestleistung gewesen.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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