El Guerrouj und Kipketer pfeilschnell in Rieti
Die Saison neigt sich dem Ende. Aber nicht selten ist es das Grand-Prix-II-Meeting in Rieti, das zu einem späten Zeitpunkt immer wieder hochklassige Leistungen hervorzaubert. Auch in diesem Jahr waren es die Läufer, die für die Glanzlichter der Veranstaltung in Italien verantwortlich waren.
Europameister Wilson Kipketer glänzte in Rieti (Foto: Kiefner)
Der dänische Europameister Wilson Kipketer sorgte mit einer Zeit von 1:42,32 Minuten über 800 Meter für einen echten Kracher. Das war natürlich eine neue Weltjahresbestleistung. Mit den Kenianern Wilfred Bungei (1:42,34 min) und William Yiampoy (1:42,91 min) blieben noch zwei weitere Athleten unter 1:43,00 Minuten.Weltrekordversuch knapp gescheitert
Einsam, aber ungeheuer kraftvoll bestritt Hicham El Guerrouj, der marokkanische Jackpot-Gewinner von Berlin, die Schlussphase seines Weltrekordversuches über 1.500 Meter. Es reichte nicht ganz, aber in 3:26,96 Minuten verpasste er seine eigene Bestmarke um weniger als eine ganze Sekunde.
Sehr schnell waren auch die 1.500 Meter der Frauen. Die US-Amerikanerin Suzy Favor-Hamilton knackte in 3:59,43 Minuten wie schon in Berlin, wo sie Zweite wurde, die Schallmauer von vier Minuten.
Mike Fenner Dritter über die Hürden
Die rund 10.000 Zuschauer bekamen noch einige weitere Höhepunkte zu sehen. Allen Johnson, der frühere Olympiasieger aus den USA, der beim ISTAF noch als Zuschauer weilte, legte die 110 Meter Hürden in 13,29 Sekunden zurück und gewann damit klar vor Zhivko Videnov (Bulgarien; 13,52 sec) und dem Deutschen Mike Fenner (13,65 sec). Der noch mal aufgetauchte Österreicher Elmar Lichtenegger (13,76 sec) wurde vor dem Berliner Florian Schwarthoff (13,77 sec) Vierter. Bei den Frauen setzte sich über 100 Meter Hürden US-Girl Anjanette Kirkland (12,85 sec) durch.
Auf den 400 Meter Hürden profitierte Joey Woody (USA) vom Sturz seines Landsmanns Eric Thomas auf der Zielgerade. Er gewann das Rennen in 48,96 Sekunden vor dem Italiener Fabrizio Mori (49,19 sec).
In den Flachsprints überzeugte der Nigerianer Uchenna Emedolu (10,10 / 20,31 sec) als Doppelsieger. Die 200 Meter der Frauen gewann Myriam Leonie Mani, die schnelle Frau aus Kamerun, in 22,91 Sekunden.
Annika Becker besiegt Stacy Dragila
Im Stabhochsprung der Frauen sorgte die deutsche Rekordhalterin Annika Becker für einen deutschen Sieg. Sie überquerte 4,53 Meter und bezwang damit die Weltmeisterin und Olympiasiegerin Stacy Dragila (USA), die sich mit 4,33 Metern und Rang fünf begnügte, deutlich. Höhengleich mit dem Rotschopf aus Hessen schafften die Polin Monika Pyrek und die Ungarin Krisztina Molnar noch den Sprung auf das Treppchen.
Wagemutig zeigte sich der Schwede Stefan Holm im Hochsprung. Als er den Sieg nach überquerten 2,29 Metern sicher hatte, ließ er 2,38 Meter auflegen. Das war allerdings dann doch eine Ecke zu hoch. Der deutsche Weltmeister Martin Buß wurde mit 2,25 Metern Sechster.
Für umjubelte einheimische Siege sorgten Kugelstoßer Paola Dal Soglio (20,50 m) und Dreispringerin Magdelin Martinez, die mit 14,73 Metern sogar einen neuen italienischen Landesrekord markierte.
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