Tobias Unger legt Punktlandung auf Norm hin
Bei genau 10,22 Sekunden blieb am Samstag beim Meeting "Weltklasse in Biberach" für Tobias Unger nach 100 Metern die Uhr stehen. Damit erfüllte der Sprinter vom LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg die ihm noch fehlende zweite Norm für die Olympischen Spiele in Peking (China).
„Ich bin froh, dass ich diese Norm jetzt habe“, sagte Tobias Unger, der sich im Rennen am früheren Dopingsünder Dwain Chambers orientieren konnte. Der umstrittene Brite zauberte in 10,06 Sekunden eine starke Zeit auf die schnelle Bahn in Biberach. „Wichtig ist mir die Zeit, da ist es mir egal, gegen wen ich laufe, da bin ich egoistisch“, kommentierte Tobias Unger das Duell mit Dwain Chambers.In einem vorausgegangenen ersten Lauf war der „Schwabenpfeil“ noch nach 10,28 Sekunden ins Ziel gesprintet, Dwain Chambers in einem anderen in 10,14 Sekunden.
Robin Schembera knapp vorbei
In seiner ihm charakteristischen Art und Weise gewann Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy die 800 Meter. Nachdem der als Tempomacher fungierende Dortmunder Steffen Co nach rund 500 Metern die Bahn verlassen hatte, begann der Russe das Feld von hinten aufzurollen. Nach 1:44,81 Minuten überquerte er die Ziellinie und in seinem Sog stürmte der Leverkusener Robin Schembera auf den zweiten Platz in 1:45,66 Minuten knapp an der Olympianorm (1:45,50 min) vorbei.
„Das ist echt tragisch, 16 Hundertstel zur Norm, sagte der U20-Europameister, der jetzt auf ein schnelles und nicht taktisches Rennen bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (5./6. Juli) hofft. "René Herms, Nils Schumann und ich setzen uns dieser Tage zusammen und planen das Rennen", kündigte Robin Schembera an.
Betty Heidler unzufrieden
Unzufrieden war Weltmeisterin Betty Heidler nach ihren 71,76 Metern im Hammerwurf. "Das ist technisch nicht so, wie es mir gefällt", sagte die Frankfurterin, die Platz zwei hinter der Polin Anita Wlodarczyk (72,80 m) belegte. Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) und deren weitere Teamkollegin Andrea Bunjes reihten sich mit 69,27 bzw. 67,16 Metern dahinter ein.
Ein bravouröses Rennen über 200 Meter zeigte der Wattenscheider Alexander Kosenkow in 20,63 Sekunden, der damit Tagesbester über die halbe Stadionrunde war.
Gregory Sedoc schnellster Hürdensprinter
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Hallen-Europameister Gregory Sedoc über 110 Meter Hürden. In 13,56 Sekunden legte der Niederländer die schnellste Zeit des Tages auf die Bahn. Überlegen gewann bei den Frauen die Russin Tatyana Dektyareva in guten 12,84 Sekunden vor ihrer Landsfrau Tatyana Pavliy (13,23 sec) den Hürdensprint.
Einzig die Südafrikanerin Karin Mey kam mit den wechselnden Bedingungen im Weitsprung zurecht. Mit Rückenwind segelte sie im letzten Versuch auf 6,81 Meter vor der Europacup-Siegerin Lyudmila Kolchanova (Russland, 6,68 m) und der Rehlingerin Bianca Kappler (6,45 m), die eine leichte Entzündung am Fuß behinderte.
Verena Sailer mit schnellstem Saisonrennen
In 45,67 Sekunden legte der Südafrikaner Ofentse Mogwane die flotteste Stadionrunde hin. Für den Frankfurter Sebastian Gatzka blieb die Uhr bei 47,32 Sekunden stehen.
In aufsteigender Form präsentierte sich Verena Sailer. Die Sprinterin vom LAC Quelle Fürth/München steigerte in der ersten Serie über 100 Meter ihre Saisonbestzeit auf 11,36 Sekunden und blieb damit nur fünf Hundertstel über ihrer persönlichen Bestleistung. Im zweiten Durchgang konnte sie diese Leistung nicht bestätigen (11,41 sec). Den Sieg sicherte sich Anim Vida aus Ghana in 11,22 Sekunden, die im Anschluss auch noch die 200 Meter zur ihren Gunsten entschied (23,18 sec).
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…