Tobias Ungers Start bei Universiade ungewiss
Der erste Tag der Leichtathletik-Wettkämpfe der Universiade in Izmir (Türkei) stand ganz im Zeichen der zahlreichen Qualifikationen und Vorläufe, bei denen auch deutsche Athleten ein Wörtchen mitzureden hatten. Ein dickes Fragezeichen steht jedoch hinter dem Start des deutschen Rekordhalters über 200 Meter, Tobias Unger, der momentan an einer Muskelverhärtung laboriert.
Marius Broening ist in guter Form (Foto: Möldner)
Die erste Goldmedaille der Leichtathletik-Weltspiele der Studierenden ging an Qiuyan Jiang. Die Chinesin hielt über 20 Kilometer Gehen in 1:33:13 Stunden Vera Santos (Portugal; 1:33:54 h), die in Helsinki WM-Rang 15 erreicht hatte, in Schach. Bronze holte sich die Russin Tatyana Sibileva (1:34:16 h). Leichtes Spiel über 10.000 Meter hatte die Japanerin Eri Sato. In 34:12,06 Minuten distanzierte sie Guang Zeng (China; 34:57,57 min) und die Neuseeländerin Mary Davies (35:58,20 min) deutlich.
Zwei deutsche Hürdensprinter im Finale
Wie vor zwei Jahren in Daegu (Südkorea), schafften über 110 Meter Hürden mit Florian Seibold (Uni Heidelberg) und Jan Schindzielorz (TU München) gleich zwei adh-Sprinter den Sprung ins Finale. Florian Seibold überzeugte, nach 13,84 Sekunden im Vorlauf, mit der zweitschnellsten Halbfinalzeit von 13,63 Sekunden. Jan Schindzielorz genügten 13,85 Sekunden zur Qualifikation. Als Favorit wird jedoch der Brasilianer Mateus Inocencio, der Achtplatzierte der WM in Helsinki, gehandelt, der sich mit einer Halbfinalzeit von 13,75 Sekunden noch genug Kräfte fürs Finale aufsparte.
Judith Ritz hingegen blieb im Halbfinale hängen. Die Leipzigerin belegte in 13,52 Sekunden, nach 13,64 Sekunden im Vorlauf, den fünften Platz in ihrem Semifinallauf.
Von Helsinki nach Izmir
In Form zeigte sich Marius Broening (Uni Tübingen) über 100 Meter. Nachdem er am Samstagabend mit der 4x100-Meter-Staffel des DLV bei der WM auf Platz sieben gelaufen war und noch gestern Morgen in Helsinki auf einer Pressekonferenz den Journalisten Rede und Antwort gestanden hatte, gewann er seinen Vorlauf in 10,59 Sekunden und steigerte sich im Viertelfinale auf 10,54 Sekunden.
Schadlos hielt sich auch Susanne Keil. Der Hammerwerferin von der Uni Frankfurt reichte ein Wurf auf 64,83 Meter, um sich ihren Finalplatz zu sichern. Der weiteste Wurf des Tages gelang der WM-Siebten Kamila Skolimowska (Polen) mit 68,42 Metern.
Katja Keller nach Tag eins Sechste
Auf Platz eins der Siebenkampf-Wertung wird die Britin Jessica Ennis übernachten. Die 19-Jährige überzeugte vor allem im Hochsprung mit 1,87 Metern und verbucht nach dem ersten Tag 3.726 Punkte. Ihr auf den Fersen ist die Ukrainerin Ludmila Blonska mit 3.694 Punkten. Katja Keller (HS Mittweida), die vor zwei Jahren den Siebenkampf in Daegu nicht beendete, belegt nach 14,04 Sekunden über die Hürden, übersprungenen 1,77 Metern im Hochsprung, 12,47 Metern im Kugelstoßen und 25,67 Sekunden über 200 Meter den sechsten Platz mit 3.444 Punkten. Silke Bachmann von der Uni Göttingen rangiert momentan mit 3.134 Punkten (15,01 sec; 1,72 m; 11,34 sec; 26,00 sec) auf Position 14.
Eine Mehrkämpferin war es auch, die der Weitsprung-Qualifikation ihren Stempel aufdrückte. Die Portugiesin Naide Gomes landete mit 6,52 Metern den weitesten Satz der Konkurrenz. Kathrin van Bühren (Uni Duisburg-Essen) hingegen verpasste als 13. mit 6,11 Metern um drei Zentimeter den Einzug ins Finale.
Auf Tobias Unger wird noch gewartet
Bis auf Tobias Unger, sind mittlerweile alle Helsinki-Starter in Izmir eingetrudelt. Der 200-Meter-Sprinter von der Uni Tübingen, der bei der WM auf den siebten Platz gelaufen war, hat sich in Finnland eine Muskelverhärtung zugezogen. Erst nach einer Untersuchung bei dem adh-Team-Arzt Dr. Helmut Schreiber will Tobias Unger gemeinsam mit seinem Trainer Micky Corucle über seinen Start entscheiden. "Ich hoffe, dass Tobias in Izmir dabei sein wird", sagte der Trainer, der selbst schon bei Universiaden an den Start gegangen war und von der besonderen Stimmung der Studentenspiele schwärmt.