Tom Pappas holt vierten US-Titel
Ex-Weltmeister Tom Pappas beendete am Samstag bei den US-Meisterschaften in Indianapolis seinen ersten Zehnkampf seit fast zwei Jahren mit Erfolg und seinem vierten nationalen Titelgewinn. Der 29-Jährige sammelte im Carroll-Stadion 8.319 Punkte.
Tom Pappas ist zurück (Foto: Krebs)
Der zuletzt immer wieder von Verletzungen geplagte Allrounder stellte fest: "Ich bin nur froh, dass ich gesund durchgekommen bin. Ich habe nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt." Der gesundheitlich etwas angeschlagene Weltmeister Bryan Clay, der erwartungsgemäß sein stärkster Gegner war, beendete den Wettbewerb nach einem "Salto Nullo" im Stabhochsprung vorzeitig.
Sanya Richards überlegen
Sanya Richards, die Vize-Weltmeisterin über 400 Meter, die gerne auch über 200 Meter gestartet wäre, unterstrich vor fast 8.000 Zuschauern mit ihrer Zeit von 49,27 Sekunden ihre Extraklasse. Wie im Vorjahr folgten Dee Dee Trotter (50,40 sec) und Monique Henderson (50,71 sec) dahinter.
Wesentlich enger war es bei den Männern. Der erfahrenere Andrew Rock rang im Finish mit einer Zeit von 44,45 Sekunden seinen stärksten Widersacher LaShawn Merritt (44,50 sec) nieder.
Ein harter Zweikampf entwickelte sich auf den 400 Meter Hürden. Auf der Zielgerade konnte der Weltmeister Bershawn Jackson (47,48 sec) gegen den Junioren-Weltmeister Kerron Clement (47,39 sec) seine Führung nicht verteidigen. "Ich hatte mich schon beim Aufwärmen gut gefühlt, ich war bereit", sagte der erfolgreiche Titelverteidiger zufrieden.
Chaunte Howard springt Bestleistung
US-Studentenmeisterin Ginnie Powell, die nun den Weg zum Profi geht, holte auf den 100 Meter Hürden in 12,63 Sekunden ihren ersten Meistertitel bei den Erwachsenen. Nach 12,63 Sekunden hatte sie allerdings nur eine Hundertstel Vorsprung auf die starke Damu Cherry, die im Semifinale 12,58 Sekunden gelaufen war. Weltmeisterin Michelle Perry (12,67 sec) blieb nur das Nachsehen.
Vize-Weltmeisterin Chaute Howard entwickelte sich im Hochsprung zur Alleinunterhalterin. Mit 2,01 Metern übersprang die Aufsteigerin des letzten Sommers eine neue persönliche Bestleistung. Sie sagte: "Ich war unsicher. Ich hatte nur die Überzeugung, dass ich es schaffen kann. Jetzt werde ich wie verrückt weitertrainieren."
Russ Buller siegt für Bruder
Seinem verstorbenen Bruder Jordan widmete Russ Buller (5,80 m), der für den Sport im letzten Jahr seinen Job aufgegeben hatte und die Olympischen Spiele 2008 im Visier hat, seinen Sieg im Stabhochsprung. Zweiter wurde höhengleich der Olympia-Zweite Toby Stevenson.
Hochklassig war der Weitsprung, den die letztjährige US-Hallenmeisterin Rose Richmond mit guten, allerdings irregulär windunterstützten 6,93 Metern für sich entschied. Weltmeisterin Tianna Madison, die nur einen gültigen Sprung hatte (6,77 m), wurde Zweite. Rose Richmond hätte allerdings auch mit ihrem besten regulären Sprung von 6,84 Metern gewonnen: "Mein Jahr hat holprig angefangen, aber jetzt hat es gepasst. Ich habe es gebraucht, an die sieben Meter heranzuspringen."
Aretha Thurmond sorgte mit 62,50 Metern als Beste im Diskusring für ein weiteres gutes Ergebnis. Im Siebenkampf der Frauen setzte sich GiGi Johnson, die sich Anfang der Woche noch am Knie verletzt hatte, mit 6.183 Punkten durch. Es war ihr erster US-Titel.
Marion Jones verzichtete
Aus den Qualifikationen ragten einige gute Leistungen heraus. Allen voran waren es die 400-Meter-Hürdenläuferin LaShinda Demus (53,50 sec), Jeremy Wariner (20,28 sec) und LaTasha Jenkins (22,51 sec) über 200 Meter sowie Hürdensprinter Dominique Arnold (13,35 sec), die Ansprüche anmeldeten. 100-Meter-Siegerin Marion Jones verzichtete auf die doppelt so lange Sprintdistanz.
Die US-Meisterschaften gehen am heutigen Sonntag zu Ende. 16 Entscheidungen stehen noch aus.